Hier sehen Sie Fotos des Tornado, die von Thomas Fritz in Köthen aufgenommen wurden. Die Bilder sind in chronologischer Reihenfolge aufgenommen, die Gesamtsequenz dauert 118 Sekunden. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken (jeweils ca. 55 bis 125 KB).
"Es war mehr als Zufall. Ich wollte gerade mein Auto in unsere Gartensparte fahren, da sich ein Gewitter ankündigte. Da ich ja auch Hobby-Meteorologe bin, schaute ich mir das Spektakel genauer an. Plötzlich bildete sich unter der schwarzen Gewitterzelle ein weißer Wolkenkreis der sich ineinander verwirbelte und auch sehr schnell einen kleinen Trichter ausbildete. Ich war so glücklich, durch dummen Zufall gerade meine Kamera dabeizuhaben, da wir eine Feier hatten. Es fing zwar an, in Strömen zu regnen und ich suchte unter einem Baum Schutz vor dem Wasser, denn ich wollte unbedingt Fotos machen. Ich hätte nie mit einem Tornado gerechnet, aber ich dachte an die nahe Vergangenheit, als in Wittenberg (nicht weit entfernt von Köthen) auch ein Tornado größeren Schaden angerichtet hat. Und mitten in diesem Gedanken bildete sich innerhalb von Sekunden der "Rüssel" aus und bekam sehr schnell Bodenkontakt." Die Fotos
etwas nachbearbeitet werden. "Denn die Wolken waren in Realität schwarz wie die Nacht. Auch hat der Regen die Kontouren stark verwischt. Ein Bekannter von der Wasserschutzpolizei hat uns berichtet, dass auf der Elbe, unweit des Tornados, fast Hühnerei große Eiskörner vom Himmel fielen. Es war schon heftig und ein atemberaubendes Schauspiel."
"Noch ganz kurz zu dem Gewitter: Also am Vormittag ist ja das Regenband über
uns gezogen. Anschließend war es sehr freundlich mit viel Sonne und sehr
schwül. Gegen halb 7 zug dann plötzlich die Wand auf. Schwarz wie die Nacht.
Dann ging alles sehr schnell. Nach höchstens 10 min fing es wahnsinnig an zu
gewittern. Die Blitze waren für meine Begriffe sehr stark, so wie selten.
Auch die Blitzfolge war extrem. Dann bildete sich unter der schwarzen
Gewitterwolke eine weiße Scheibe, die anfing zu rotieren. Schon Sekunden
später hing unten eine kleine "Haifischflosse" dran. Ich hab wie ein blöder
ganz schnell die Kamera rausgeholt. Es fing an zu regnen und der Wind wurde
immer extremer. Man konnte zuschauen, wie der Schlauch nach unten wuchs. Der
Sturm war innerhalb von Sekunden gigantisch. Ich hab mich etwas geschützt
gestellt und geknipst. Dann war der Bodenkontakt. Wie gesagt, Vom Entstehen
bis zum Bodenkontakt vielleicht keine 2 min. Nach dem letzten Foto war der
Regen so extrem und mir erschien es inzwischen als recht gefährlich draußen.
Bin ins Auto geflohen. 10 min später war alles vorbei. Es wurde zunehmend
windstill und sonnig. Das schönste Wetter!"