Tornado Tönisvorst 18.07.04 Daniel
Ponten
Tornado Tönisvorst am 18. Juli 2004:

Dazu der Bericht von Daniel Ponten am folgenden Tag:
"Ich habe den Tornado in Tönisvorst gestern abend gegen 21 Uhr aus etwa 1,5 - 2 km Entfernung gesehen. Ich beobachtete eigentlich das herannahende "Gewitter" vom Dachfenster aus, als mir in einigen hundert Metern Höhe eine merkwürdige Verwirbelung an einer Wolkenkante auffiel, merkwürdig, weil es eben nach Tornado aussah, wie man es sonst nur aus irgendwelchen Hollywood Streifen kennt.

Realisiert habe ich das erst, als ich etwa 3-4 Sekunden später in knapp 2 km Entfernung am Boden eine riesige Staubwolke etwa 60-70 m aufsteigen sah. Das war der Moment in dem der Tornado verschiedene Gehöfte zwischen den beiden Stadtteilen St. Tönis und Vorst erreicht hatte und den in den Nachrichten viel erwähnten Reiterhof nahezu komplett zerstörte.

Der Sturm tobte genau entlang der Landstraße auf unser Wohngebiet zu und ich tat das, was man mir mal in den USA gesagt hatte: Die wichtigsten Klamotten zusammensuchen, Taschenlampe, Papiere, Telefon und aus dem Dachboden ab in den Keller, wo ich dann etwa 5-6 Minuten ausgeharrt habe. Der Tornado ist in der Zwischenzeit in Richtung Nord-Osten weitergezogen, hat eine Bahnstrecke verwüstet und hat dann wohl 15-20 Minuten später im etwa 18 km entfernten Rumeln-Kaldenhausen (Duisburg) erhebliche Schäden verursacht.

Die Zerstörungen draußen an den Bauernhöfen und den zahlreichen Alleen sind beträchtlich und die Feuerwehr ist jetzt schon fast 17 Stunden mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.

Dem Verlauf nach müssten das irgendwie schon zwei Tornados gewesen sein, es sei denn, er hat sich zwischenzeitlich abgeschwächt, aber zwischen Kempen-Unterweiden (Bahnstrecke) und dem Nordosten von Krefeld (Richtung DU-Rumeln-Kaldenhausen) ist auch noch dicht besiedeltes Wohngebiet und große Wald-und Bruchlandschaft, da hätte er eigentlich drübergemusst und dementsprechende Schäden anrichten. Rund um den Elfrather See, im Süden von Rumeln-Kaldenhausen, aber noch auf Krefelder Stadtgebiet hat es auch schwere Schäden gegeben."
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(© der Fotos by Daniel Ponten)

Zugbahnkarte Tornado bei Tönisvorst am 18. Juli 2004:
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(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)

Dazu Daniel Ponten: "Ich hab die mir bekannten Schadenspunkte grün umkringelt, die zweite Markierung aus westlicher Richtung ist besagter Reiterhof, die erste im Westen ist u.a. das weiße Haus, was zur Hälfte abgedeckt wurde, das blaue Kreuz über dem 'n' von 'St. Tönis' ist mein Standort gewesen, von dem aus ich den Tornado gesehen habe. Die übrigen Markierungen zeigen die anderen betroffenen Häuser und Hofanlagen bis zur Bahnstrecke Kempen-Krefeld. Genau nördlich von meinem Standort aus liegt die stark beschädigte Gärtnerei, etwa 400-500 Meter von unserem Haus entfernt."


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