Emsbüren 04.06.05 von
Thomas Sävert
Bei einem Gewittersturm am Abend des 03. Juni 2005 entstanden im Bereich Emsbüren im südlichen Kreis Emsland erhebliche Schäden vor allem an Bäumen. Dazu diese Schadenanalyse, die allerdings noch nicht vollständig ist.

Vorweg erst mal eine Karte mit den Schadenstellen, auf die ich mich bei den Fotos beziehe:


(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)

Dann zu den einzelnen Schäden: Zum Vergrößern der Bilder bitte jeweils klicken, sonst wäre der Beitrag für Nicht-DSLer zu groß geworden.

Es gab an der Bahnlinie bei Emsbüren auch schon westlich der Position 1 Schäden und der Bahnverkehr war hier 2 Stunden lang unterbrochen, aber die konnte ich leider nicht lokalisieren.

Position 1: Im Norden von Emsbüren lag dieser Baum:

Position 2: Etwa 500 Meter entfernt wurde dieser kleine Baum seiner Krone entledigt:

Ein Blick zurück zeigt im Hintergrund die Siedlung, vor der der erste Baum an Position 1 entwurzelt wurde:

Die abgebrochene Baumkrone an Position 2 und im Hintergund mitten auf dem Feld ein größerer Ast. Diesen konnte ich zunächst nicht zuordnen, bis ich entdeckt hab, dass er vom Baum der Posizion 1 stammen muss:

Leider etwas dunkel, aber noch einmal der eben erwähnte Ast, im Hintergrund weitere Bäume und ein Hof. Hier (Position 3) wurden ebenfalls Äste abgebrochen.

Es folgen zahlreiche Bilder an Position 4, wo gleich diverse größere Bäume umstürzten oder die Krone verloren:

Immer noch Position 4, die Bewohner dieses Hauses sahen, dass es dunkel wurde und bleiben im Haus. Drei Bekannte aus dem Nachbarort fuhren gerade mit ihrem Wagen in Richtung Gewitter, hielten dann aber an und suchten ebenfalls im Haus Schutz. Trotz der zahlreichen Baumschäden blieb das Haus praktisch unbeschädigt:

Mitten in den Baumschäden an Position 4 auch dieses Foto, das möglicherweise einen Blitzkanal zeigt?

Position 5 mit Schäden an einer Baumreihe. Wegen der wechselnden Lichtverhältnisse war es leider nicht immer leicht, alles vernünftig abzulichten:

Position 6 mit weiteren gefällten Bäumen:

An Position 7 befanden sich mehrere Gebäude, darunter diese. Das eine Stallgebäude hatte ältere Schäden, aber der Giebel vorn ist gestern eingestürzt:

Die folgenden beiden Bilder entstanden bei den Aufräumarbeiten an Position 7, die allerdings schon fast abgeschlossen waren. Hinter dem Radlader sieht man eine Baumreihe, in der ebenfalls einige Bäume fehlen. Am Horizont befindet sich die Baumreihe an Position 5:

Die Bewohner dieses Hauses haben über 50 Fotos gemacht, davon kommen noch welche. Sie sahen das Unheil kommen, eine schmale, dunkle, aber auch sandig aussehende bis auf den Boden hängende Wolke. Sie rannten beide noch zur Haustür, stürzten hinein und versuchten dann die Haustür mit aller Kraft festzuhalten, was ihnen aber nur schwer gelang. Ihre Schilderungen klangen schon sehr heftig, sie meinten auch, dass sie diesen Moment nie vergessen werden. Nachbarn berichteten berichteten von einer plötzlichen Winddrehung von Südwest bis West auf Nordwest und Nord während des extremen Sturms, der aber auch nur etwa eine halbe Minute andauerte.

Die beiden folgenden Bilder entstanden an Position 8, wo die Feuerwehr auch um 16 Uhr noch am Aufräumen war:

Zum Abschluss der Schadensaufnahme dann noch ein netter Gruß von oben:

So, das wars. Mein Resumee zu den Schäden: Nur auf Grund der Schäden un Zeugenaussagen kein eindeutiger Fall. Einerseits eine lange, meist nur schmale und mehrere Kilometer lange Schneise, andererseits keine direkte Zeugenaussage zu einem eindeutig gesichteten Tornado. Lediglich ein Anwohner soll etwas "windhosenartiges" gesichtet haben, aber der war nicht aufzutreiben.


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