Segrahn 27.03.06 von
Thomas Sävert
Der Tornado entstand kurz vor 20 Uhr südlich der Autobahn A 24 Hamburg - Berlin, die er im Bereich westlich der Raststätte Gudow in Richtung Nordosten überquerte. Es folgte eine langgezogene Schneise durch ein Waldgebiet, bevor der Tornado den kleinen Ort Segrahn (65 Einwohner) bei Gudow an der Grenze Schleswig-Holstein - Mecklenburg-Vorpommern erreichte. Hier entstanden erhebliche Schäden an mehreren Gebäuden, weiter nach Nordosten konnten keine Schäden mehr festgestellt werden. Glücklicherweise gab es weder auf der Autobahn noch in Segrahn Verletzte.

Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Der Tornado entstand wahrscheinlich unmittelbar südlich der Autobahn A24 Hamburg - Berlin. Hier fielen mehrere Bäume auf die Fahrbahn, die für den gesamten Verkehr gesperrt werden musste. Da die Feuerwehr Gudow, die sonst diesen Autobahnabschnitt über eine Behelfsauffahrt betreut, mit dem Sturmeinsatz in Segrahn beschäftigt war, musste die Feuerwehr Talkau einspringen, die Bäume zersägen und sie von der Fahrbahn räumen.
Hier die Verkehrsmeldung des NDR: "A24 Hamburg Richtung Schwerin: Zwischen AS Hornbek und T+R Gudow Gefahr durch Gegenstände auf der Fahrbahn - ein Baum -".
Die Schneise durch den Wald von der Autobahn bis nach Segrahn hat Peter von Söhnen sehr genau untersucht und ausführlich dokumentiert. Siehe dazu die Waldschadensanalyse Segrahn (Peter von Söhnen).

Schäden 1
Zu sehen ist hier die Waldschneise etwa 100 Meter vor dem Pappelweg in Segran.
Schäden 2
Am Haus von Dr. Kuster entstanden Schäden. Von der Garage wurden der Schornstein und einige Dachziegel heruntergerissen, das Dach des Wohnhauses wurde beschädigt. Im Garten flogen auch größere Gegenstände umher, ein Pferdeanhänger wurde trotz angezogener Bremse um 2 Meter verschoben. Sehr auffälig war hier, dass die meisten Gegenstände in Richtung Nordwesten bis Westen fielen (siehe Schornstein) bzw. verfrachtet wurden.
Sehen Sie weitere Fotos des Hofes der Familie Kuster.

Schäden 3
Noch Wochen später sah man am Haus dieses Loch im Rasen. Hier war einer der massiven Gartenstühle aufgeschlagen und wurde mit einem Stuhlbein etwa 10 Zentimeter in den Boden gerammt.
Schäden 4
Dieses Foto zeigt die angrenzende Scheune, deren Dach ebenfalls erheblich beschädigt wurde.
Schäden 5
Weiter südöstlich steht dieses Haus. Ein Baum war in etwa 3 Metern Höhe abgebrochen und hat das Dach sowie den Dachstuhl beschädigt. Zwei Dachbalken brachen dabei. Die Bewohner blieben aber unverletzt, beschädigt wurde vor allem der Dachboden über den Kinderzimmern. Nachbarn in den nächsten unbeschädigten Häusern weiter südöstlich schilderten die Ereignisse, es gab Zeugen, die den Tornado bebachtet hatten.
Schäden 6
Weiter nach Nordosten in Zugrichtung des Tornados steht dieses Haus, dessen Dach komplett neu gedeckt werden musste. Vor allem im Mittelbereich wurden die Dachziegel komplett heruntergerissen.
Schäden 7
Hier noch einmal das neu gedeckte Haus, weiter links (Nordosten) ein umgestürzter Baum, Fallrichtung Nordost.
Schäden 8
Der letzte nachweisbare Schaden entstand an einer Birke, die in etwa 6 Meter Höhe brach. Weitere Schäden konnten dahinter nicht mehr gefunden werden und auch eine Befragung der Anwohner ergab, dass keine weiteren Schäden bekannt sind.

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