Ostsee 26.08.06 von
Norbert Smolka
Norbert Smolka machte diese Aufnahmen, er berichtet: "Am vergangenem Samstag befand ich mich auf der Rückfahrt von der Insel Bornholm nach Greifswald auf einen Segelschiff, als bei schwachen Winden eine der angekündigten Gewitterfronten aufzog. Wie aus dem Nichts entwickelte sich eine Art Perlenkette von Windhosen entlang der Front. Dabei gab es zumindest einen touch down, der verglichen mit den Bildern vom Hubschrauber des BGS (1999) einiges mehr an Kraft entwickelt haben muss, denn es schien zw. Wasserfläche und Wolkenunterkante viel aufgerissenes Seewasser mit sich zu führen. Ich selbst konnte mich allerdings nicht mit dem Fotografieren beschäftigen, es war absolut nötig in schneller Folge die Segel zu bergen und das Schiff zu sichern. Es gibt etliche Fotos von verschiedenen Mitseglern.Es waren wohl mindestens 5 Kameras im Einsatz.

Deutlich sichtbar ist zumindest der eine Rüssel, der die Wasseroberfläche berührt und Seewasser mit sich führt. Geschätzte Entfernung des Schiffes zur Front etwa 2-3 sm. Ein Gesamtbild der Front mit den schätzungsweise 7-8 in Perlenkettenformation befindlichen Wirbeln ist derzeit nicht verfügbar. Ob ein weiterer der Wirbel einen touch down hatte, konnte ich nicht erkennen (ich selbst hatte wie gesagt keine Zeit mich dem Naturereignis zu widmen, da für die Sicherheit der Schiffes zu sorgen war). Der abgebildete Rüssel war in der Mitte der Kette. Schäden waren offensichtlich nicht zu verzeichnen. Interessant wäre natürlich zu wissen, was passiert, wenn man direkt in solch einen Tornado gerät. Auf einen Praxistest würde ich aber gern verzichten. Zumal eine Vorbereitung auf die Situation kaum möglich ist, war zu plötzlich da!

Das Schiff: Die SSS Greif. Position: etwas nordöstlich des Adlergrundes in der südlichen Ostsee, auf dem Weg zw. Bornholm und Greifswald., Zeitpunkt etwa 11 Uhr am 26.08., Dauer der Wirbel: etwa 15 Minuten. Situation: ruhiges Wetter, kaum Seegang, Wirbelkette direkt an der Kante der Front. Vor und zur Zeit der Wirbel kein Blitz und Donner wahrnehmbar, erst nach Auflösung der Wirbel. Wirbel entstanden und verschwanden recht plötzlich. Schiff fuhr zunächst direkt rechtwinklig auf Front zu, mit Erkennen der Wirbel wurde beigedreht und zunächst etwa parallel zu Front gesegelt. ca. 1 Stunde dach Wirbelauflösung wurde in die Front eingefahren. Dort kurzzeitiges und leichtes Auffrischen des Windes von ca. Windstärke 2-3 auf ca. 4-5. Dann Dauerregen."

Ostsee 1
Ostsee 2
© der Fotos by Norbert Smolka

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