Ullersdorf 14.05.07 von
Andreas Schmidt
Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
Dazu der Bericht von Andreas Schmidt: "Am Montag, den 14. Mai herrschte den ganzen Tag über eine ausgeprägte Gewitterstimmung. Die uns betreffenden Gewitter kommen immer aus Richtung Westen. Immer wieder zogen welche heran. Gegen 20.30 Uhr zog ein Unwetter aus Norden auf unser Dorf zu. Es war begleitet von starkem Sturm und Hagelkörnern im Durchmesser bis zu 3x4 cm, leicht abgeflacht. Wie sich aus dem Schadensbild jetzt rekonstruieren lässt, zog der Hagelschauer mit den extrem Grossen Hagelkörnern (Das gesamte Hagelgebiet war wesentlich größer) über freies Feld, auf einer Breite von ca. 1,5 km beginnend zwischen Ödernitz und Wilhelmienenthal auf einer Länge von ca. 5km an seiner Westseite über den östlichen Teil von Ullersdorf und an seiner Ostseite über Teile des angrenzenden Waldes hinweg. Das junge Getreide ist in dieser Schneise vollständig entährt, der Raps sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.

Das 15 ha. große Waldstück am Ostrand, das praktisch in der geografischen Mitte des Hagelschauers liegt, wurde vom Sturm extrem in Mitleidenschaft gezogen. Direkt am ersten Haus von Ullersdorf beginnt auf einer Breite von 210 bis 220m ein Windwurf, der erheblich schlimmer ist, als das was der Sturm Kyrill im Januar zustande gebracht hat. 51 zumeist gesunde150jährige Eichen des Auwaldes und der erhebliche Nebenbestand gingen in einem Augenblick in Richtung Süden zu Boden. Die Eichen wurden Entwurzelt. Der Untergrund war nicht übermäßig aufgeweicht. Eine 68cm. dicke Eiche mit normaler Kronenentwicklung im dichten Bestand wurde im absolut gesunden Stamm in ca. 3m Höhe abgebrochen. Die zentralen 150m der Schneise sind praktisch zu 90% umgefallen. Nur einige der festeren Randbäume (Junge Erlen und die noch wenig belaubte Esche) haben hier teilweise überlebt. Die Schneise der Verwüstung hat eine Tiefe von ca. 180m. Ein am Rand der Schneise ca. 400m vorgelagerter Waldrand, weist auch geringere Schäden in derselben Fallrichtung auf. Der Windbruch hat ein Volumen von ca. 400fm Derbholz. Möglicherweise hat der Wald dem Wind seine Kraft am Boden genommen. Unmittelbar neben der Schneise von 210m und auch dahinter ist schlagartig kein Schaden durch Wind mehr erkennbar. Auch der schwere Hagel hat dahinter bald nachgelassen. Ein150m seitlich dahinter liegendes, großes Gewächshaus blieb völlig unbeschadet. Beiderseitig der Zentralen Windwurfschneise wurden einige sonst aus Westrichtung geschützt stehende Bäume(zumeist Blaufichten und einige Bäume am Waldrand)wie bei einem normalen Sturm allerdings auch in Nord-Südrichtung umgeworfen. Diese sorgten im Dorf zusammen mit Blitzeinschlägen für 2 Tage Chaos in der Stromversorgung. Die Heftigkeit des Windwurfes in der zentralen Schneise läst selbst Forstexperten staunen. Zudem wurden unmittelbar zuvor tornadoartige Erscheinungen von Anwohnern beobachtet."


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