Straßenglätte

von Thomas Sävert

Eisregenpanzer Osthessen 23.01.16 (Mathias Kipper) Eisregenpanzer Mainz 11.01.06 (Alex Kiefer) Verkehrschaos A3 Frankfurt - Köln 2001 Eine sehr gefährliche Lage zeigt das Foto aus dem Februar 1979 nach dem zweiten Schneesturm des Winters in Schleswig-Holstein: Tagsüber taute der Schnee und das Schmelzwasser sammelte sich auf der Fahrbahn. Bei klarem Himmel gefror die Nässe an manchen Abenden und brachte den Verkehr zum Erliegen. Im Januar 1997 gab es einen heftigen Wintereinbruch in Deutschland. Am Rande eines Hochs im Norden erreichte der Wind am 9. in Teilen Schleswig-Holsteins in Böen Stärke 8 und fegte den Schnee über diese Bundesstraße. Die Fahrspuren vereisten unter den Autoreifen und machten das Fahren zu einer Rutschpartie.

Allgemeines zu Straßenglätte: Man unterscheidet 4 Glättearten: - Glätte durch Schnee - Reifglätte - Gefrierende Nässe - Glatteis durch gefrierenden Regen Schneeglätte ist meistens nicht so problematisch beim Autofahren, zumal man die Gefahr sehen kann. Reifglätte tritt besonders auf Brücken und in Waldgebieten sowie in Gewässernähe auf und kann sehr tückisch sein. Wenn nach Regen oder Schneefall (bei klarem Himmel oder zumindest vorhandenen Auflockerungen) Nässe auf den Straßen gefriert, kann es flächendeckend sehr glatt werden. In den Medien wird das oft fälschlicherweise auch als "Überfrierende Nässe" bezeichnet. Dieser Begriff hat sich seit Jahren in der Umgangssprache eingebürgert. Am gefährlichsten ist wohl der gefürchtete "Glatteisregen" oder gefrierende Regen, wenn unterkühlte oder bereits gefrorene Regentropfen auf den frostigen Boden treffen und sich hier eine glatte Eisschicht bildet. Was auch noch sehr gefährlich ist, sind einzelne Graupel- oder Hagelschauer sogar bei Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Die kurzzeitig liegenbleibenden Körner können auf den Straßen festgefahren werden und so ebenfalls extreme und vor allem sehr plötzliche Glätte auslösen. Selbst mitten im Sommer sind so in starken Gewittern lokal eng begrenzt chaotische Zustände möglich. Links zum Thema Eisregen/gefrierender Regen: Der Rosenmontagseisregen 1987 in OWL (WZ-Forum) Eisregen März 1987 (Thomas Sävert, WZ) Niederschläge im Winter bei stabiler Schichtung (Wetterzentrale) Das Chaos im Dezember 2001: In der Nacht vom 21. zum 22. Dezember 2001 brach auf vielen Fernverkehrsverbindungen Deutschlands ein Verkehrschaos aus. Am schlimmsten betroffen waren die Autobahn A9 bei Hof, die A45 im Sauerland und die A3 zwischen Frankfurt und Köln, wo etwa 50.000 Menschen die gesamte Nacht verbringen mussten. Einsatzbericht des THW Deutschland steckt im Schneechaos (Rhein-Zeitung) Links zur aktuellen Glättesituation: Straßenwetter von meteomedia bei T-Online Aktuelle Verkehrsmeldungen Industrieschnee: Liegt im Winter bei bodennahen Temperaturen unter Null und milder Luft in der Höhe eine Hochnebeldecke über dem Land, dann kann im Bereich von Industrieanlagen punktuell recht viel Schnee fallen. Seltenes Phänomen Industrieschnee überrascht NRW (WDR, 20.12.07) Industrieschnee in Herne (WZ-Forum, 21.12.07) Schnee- und Eisstürme in den USA: Extreme Wetterlagen mit starkem Glatteisregen und Schneestürmen treten in Teilen der USA und in Kanada häufiger auf. In manchen Fällen bilden sich zentimeterdicke Eisschichten. Schlimmer Eissturm in Nebraska am 31.12.06 (Wetterzentrale) December 29-31 Extreme Ice Storm Nebraska (Extreme Instability) December 29th-31st Winter Storm (NOAA Hastings) Snow Storm Hits Tri-State Region (NOAA Goodland) Weitere Links zum Thema Glätte: Glättearten (Unwetterzentrale) Video: Reifglätteunfall auf Brücke (YouTube) Winterreifen auf rechtlichem Glatteis (WDR, 17.11.07) Autofahren im Schnee - So kommt man weiter (n-tv, 22.01.13) Eine Formel für Glatteis (Spektrum, 08.12.15) Winterreifenpflicht in Deutschland: Mit Beginn des Winters 2010/2011 wurde in Deutschland vom Gesetzgeber die Winterrreifenpflicht eingeführt. Winterreifenpflicht ist da (n-tv, 26.11.10)

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