Hurrikansaison 2012 von
Thomas Sävert
(Stand: 31.12.2012) Die nordatlantische Hurrikansaison 2012 endete offiziell am 30. November. Im Vergleich zum langjährigen Mittel brachte die Saison 2012 mehr Stürme und Hurrikane hervor. Insgesamt wurden 19 Tropische Stürme registriert. Davon verstärkten sich 10 Stürme zu Hurrikanen, von denen nach bisher vorliegenden Daten 2 mindestens die Stufe 3 auf der Saffir-Simpson-Hurrikanskala erreichte. Im langjährigen Mittel werden 11 Stürme beobachtet, davon 6 Hurrikane, von denen 2 bis 3 zu starken Hurrikanen werden. Ursprünglich war erwartet worden, dass die Hurrikansaison auf dem Atlantik schwächer ausfällt wegen des Warmwasserphänomens El Niño, das sich im tropischen Ostpazifik aber nicht über längere Zeit ausbilden konnte.


© by Unisys. Die Karte zeigt die Zugbahnen aller Atlantikstürme im Jahre 2012.

Die Saison 2012 startete ungewöhnlich früh und bereits im Mai bildeten sich die ersten beiden Stürme. "Alberto" war der erste Tropensturm seit 2003, der sich vor dem offiziellen Saisonstart am 01. Juni bildete. Der zweite, starke Sturm traf Ende Mai auf die Atlantikküste von Nordflorida. Mit "Chris" entstand Mitte Juni der erste Hurrikan des Jahres, er blieb aber mitten auf dem Ozean. So früh im Jahr hatten sich nur in den Jahren 1887 und 1959 die ersten 3 Stürme gebildet. Und "Chris" war der früheste Hurrikan auf dem Nordatlantik seit 17 Jahren, genauer seit "Allison" im Juni 1995. Auch "Debby" traf Ende Juni auf den Norden Floridas, wo es Überschwemmungen gab.

Nach einer wochenlangen Pause gab es im August gleich 8 Stürme, davon 5 Hurrikane. Erst einmal - im Jahre 2004 - wurden in einem August 8 Stürme auf dem Nordatlantik beobachtet. Und erst einmal seit Beginn der Aufzeichnungen bildete sich mit "Leslie" der 12. Sturm der Saison so früh im Jahr: Am 29. August 2005 entstand der Sturm "Lee". Erwähnenswert sind der Hurrikan "Gordon", der die Azoren traf, und der Hurrikan "Isaac", der vom Atlantik über die Kleinen Antillen und Kuba bis zum Golf von Mexiko zog. Hier traf er auf die Küste von Louisiana, die Schäden beliefen sich auf etwa 2 Mrd. US-Dollar.

Der stärkste Sturm der Saison war "Michael", der mitten auf dem Atlantik die Kategorie 3 der fünfteiligen Hurrikanskala erreichte, aber auf dem Wasser blieb. Der Hurrikan "Nadine" irrte im September und Oktober mehr als 3 Wochen auf dem Ostatlantik umher und streifte dabei gleich zweimal die Azoren mit Sturmböen und starkem Regen. Der Hurrikan gehört zu den langlebigsten auf dem Atlantik seit Beginn der Aufzeichnungen. Mitte Oktober trat der Hurrikan "Rafael" auf, der auf den Kleinen Antillen nur geringe Schäden anrichtete.

Deutlich schlimmer waren die Auswirkungen des Hurrikans "Sandy" Ende Oktober. Vom südlichen Karibischen Meer zog "Sandy" über Jamaika und Kuba hinweg, streifte dabei Haiti mit verheerenden Auswirkungen und zog danach weit nach Norden, wo er am 29. Oktober als Hybridsturm (teils tropische, teils nicht tropische Eigenschaften) auf die Küste von New Jersey im Nordosten der USA traf. Die gesamte Küste im Nordosten wurde von einer meterhohen Sturmflut mit Rekordwerten u.a. in New York getroffen, dazu kamen neben den Böen in Hurrikanstärke noch heftige Regenfälle an der Küste und Schneefälle im Landesinnern. Mehr als 170 Menschen kamen durch "Sandy" ums Leben und die Schäden lagen im hohen zweistelligen Milliardenbereich. Damit war "Sandy" der zweitteuerste Hurrikan der US-Geschichte. Der schwache Sturm "Tony" beendet noch im Oktober die Saison.

Das Jahr 2012 gehört auf dem Nordatlantik zu den aktivsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen. Zusammen mit den Jahren 1887, 1995, 2010 und 2011 liegt dieses Jahr auf Platz 3. Noch mehr Stürme gab es lediglich in den Jahren 2005 (28 Stürme) und 1933 (21). Zusammen mit 2010 und 2011 wurden innerhalb von nur drei Jahren 57 Stürme registriert, mehr wurden in so kurzer Zeit noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert beobachtet.


© by Intellicast. Auch diese Karte zeigt die Zugbahnen aller Tropischen Stürme und Hurrikane der Saison 2012. Zum Vergrößern bitte klicken.

Es folgt eine Übersicht mit allen Tropischen Depressionen, Tropischen Stürmen und Hurrikanen der nordatlantischen Hurrikansaison 2012:

Nr. TS/H Name Kat. Zeit Wind Druck Landfall Tote Schäden
1 T.S. ALBERTO - 19.05.-22.05. 95  995  - 0 -
2 T.S. BERYL - 26.05.-30.05. 110  992  Jacksonville Beach, Florida 1 n.bek.
3 H CHRIS 1 19.06.-22.06. 140  974  - 0 -
4 T.S. DEBBY - 23.06.-27.06. 100  990  Steinhatchee, Florida 5 250 Mio. US-Dollar
5 H ERNESTO 1 01.08.-10.08. 155  973  Kleine Antillen, Yucatan 7 174 Mio. US-Dollar
6 T.S. FLORENCE - 04.08.-06.08. 95  1002  - 0 -
7 H. GORDON 2 15.08.-20.08. 175  965  Santa Maria, Azoren 0 n.bek.
8 T.S. HELENE - 09.08.-18.08. 75  1004  Kleine Antillen, Yucatan, Tampico, Mexiko 2 n.bek.
9 H ISAAC 1 21.08.-01.09. 130  965  Kleine Antillen bis Kuba, Louisiana 34 ca. 2 Mrd. US-Dollar
10 T.S. JOYCE - 22.08.-24.08. 65  1006  - 0 -
11 H KIRK 2 28.08.-02.09. 165  970  - 0 -
12 H LESLIE 1 30.08.-11.09. 130  968  Neufundland 0 n.bek.
13 H MICHAEL 3 03.09.-11.09. 185  964  - 0 -
14 H NADINE 1 11.09.-04.10. 150  978  Azoren 0 n.bek.
15 T.S. OSCAR - 03.10.-05.10. 85  994  - 0 -
16 T.S. PATTY - 11.10.-13.10. 75  1005  - 0 -
17 H RAFAEL 1 12.10.-17.10. 150  969  Nördliche Kleine Antillen 1 n.bek.
18 H SANDY 3 22.10.-29.10. 185  940  Jamaika, Kuba, US-Ostküste 147 Viele Mrd. US-Dollar
19 T.S. TONY - 22.10.-25.10. 85  1000  - 0 -
(Alle Angaben ohne Gewähr; T.D. = Tropische Depression / hat keine Sturmstärke erreicht, T.S. = Tropischer Sturm; Kategorie nach der Saffir-Simpson-Skala, maximaler Mittelwind in km/h, Druck = tiefster registrierter Luftdruck im Zentrum in Hektopascal).

Zugbahnkarte 2011
Zugbahnkarte 2012 (Underground)

Es folgt ein Überblick mit Karten und Satellitenbildern zu allen Stürmen des Jahres 2012. Zu jedem Sturm erhalten Sie hier Zugbahn, Stärke und viele weitere Infos, dazu kommen Links zu den jeweiligen Internetseiten eines Sturmes (Zugbahnkarten mit freundlicher Genehmigung von Unisys):
Zugbahnkarte ALBERTO Tropischer Sturm ALBERTO
Der erste Tropische Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 19. Mai dicht vor der US-Ostküste, nahe der Küste von South Carolina. Zunächst bewegte sich der Sturm nur langsam nach Westen bis Südwesten, drehte dann aber nach Nordosten ein und erreichte das Festland nicht. Dabei blieb er schwach mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 85 km/h. "Alberto" ist seit 2003 (Sturm "Ana" im April 2003) der erste Tropische Sturm auf dem Nordatlantik, der sich vor dem offiziellen Beginn der Hurrikansaison bildete. Mehr zum Sturm finden Sie auf der ALBERTO-Seite
Zugbahnkarte BERYL Tropischer Sturm BERYL
Der zweite Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 26. Mai vor der US-Ostküste. Zunächst handelte es sich um einen Subtropischen Sturm mit nur einigen tropischen Eigenschaften. Am 27. Mai wandelte sich "Beryl" in einen Tropischen Sturm um und verstärkte sich mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 110 km/h über dem Golfstrom nahe der Küste fast zu einem Hurrikan. In der Nacht zum 28. Mai- kurz nach Mitternacht (Ortszeit) traf der starke Sturm nahe Jacksonville auf die Küste von Nordflorida. Über Land schwächte er sich rasch ab. Mehr zum Sturm finden Sie auf der BERYL-Seite
Zugbahnkarte CHRIS Hurrikan CHRIS
Der dritte Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 19. Juni in recht nördlicher Position weit vor der US-Ostküste. Der Sturm ging aus einem ehemaligen außertropischen Tief hervor, das sich über 22 bis 23 Grad warmem Wasser zu einem Tropischen Sturm umwandelte. "Chris" bedrohte kein Land. Am 21. Juni wies der kleinräumige Sturm für längere Zeit ein gut ausgeprägtes Auge auf. Wegen der niedrigen Wassertemperaturen um 22 Grad und deren stabilisierenden Wirkung wurde er aber zunächst nicht zu einem Hurrikan heraufgestuft. Im Laufe des 21. Juni wurde "Chris" dann doch zum ersten Hurrikan der Saison heraufgestuft. Noch am selben Tag schwächte sich der Hurrikan wieder zu einem Sturm ab und wandelte sich am Tag darauf zu einem außertropischen Tief um. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der CHRIS-Seite
Zugbahnkarte DEBBY Tropischer Sturm DEBBY
Der vierte Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 23. Juni über dem zentralen Golf von Mexiko. "Debby" zog nur langsam nach Norden und verstärkte sich nur vorübergehend mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 100 km/h. Am 25. Juni schwächte sich der Sturm dicht vor der Golfküste Floridas deutlich ab. Er überquerte den Norden der Halbinsel und zog dann auf den Atlantik hinaus. Das Hauptproblem waren vor allem starke Regenfälle im Norden Floridas und im Süden des Bundesstaates Georgia. Hier traten gebietsweise erhebliche Überschwemmungen auf. Am 27./28. Juni lösten sich die Reste von "Debby" über dem Atlantik weitgehend auf. Mehr zum Sturm finden Sie auf der DEBBY-Seite
Zugbahnkarte ERNESTO Hurrikan ERNESTO
Die fünfte Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 01. August mehr als 1000 Kilometer östlich der Kleinen Antillen. Auf dem Weg in Richtung Westen verstärkte sich das System und wurde am 02. August zum Tropischen Sturm "Ernesto". Der Sturm zog durch die gesamte Karibik, südlich an Jamaica vorbei und verstärkte sich am 07. August nördlich von Honduras zu einem Hurrikan. Der Hurrikan traf in der Nacht zum 08. August auf die Küste bei Costa Maya und überquerte die mexikanische Halbinsel Yucatan. Danach zog er in den äußersten Süden des Golfs von Mexiko, wo er sich kurzzeitig nochmals verstärken konnte. Am 09. August erreichte er nahe der Stadt Coatzacoalcos die mexikanische Küste. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der ERNESTO-Seite
Zugbahnkarte FLORENCE Tropischer Sturm FLORENCE
Die sechste Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 03. August bei den Kapverdischen Inseln. Auf dem Weg in Richtung Westen wurde daraus bereits am nächsten Tag der Tropische Sturm "Florence". Der Sturm konnte sich nur kurzzeitig etwas verstärken, bevor er sich mitten auf dem Atlantik wieder abschwächte. Land war nicht bedroht. Mehr zum Sturm finden Sie auf der FLORENCE-Seite
Zugbahnkarte GORDON Hurrikan GORDON
Die 8. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die Anfang August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 15. August entstand daraus eine Tropische Depression, die sich auf dem Weg nach Nordwesten bis Norden bereits am folgenden Tage zu einem Tropischen Sturm verstärkte. Der Sturm "Gordon" umrundete das subtropische Hoch und drehte nach Nordosten bis Osten ein. Dabei verstärkte er sich am 18. August zu einem Hurrikan der Kategorie 2 mit mittleren Windgeschwindkeiten bis etwa 175 km/h und am 19. August traf er unter langsamer Abschwächung auf die südlichen Azoren, wo es kaum Schäden gab. Im weiteren Verlauf löste sich "Gordon" zwischen den Azoren und Portugal sehr rasch auf. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der GORDON-Seite
Zugbahnkarte HELENE Tropischer Sturm HELENE
Die 7. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die Anfang August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 09. August entstand daraus eine Tropische Depression, die sich auf dem Weg nach Westen nicht zu einem Tropischen Sturm verstärken konnte. Mit Annäherung an die Kleinen Antillen wurde aus der Depression mit geschlossener Zirkulation eine offene Welle. Diese Welle durchquerte die gesamte Karibik ohne sich erneut zu entwickeln. Erst über dem südlichsten Teil des Golfs von Mexiko formierte sich daraus erneut ein System, das am 17. August dicht vor der mexikanischen Golfküste zum Tropischen Sturm "Helene" wurde. Der Sturm schwächte sich aber rasch ab und zog südlich der Stadt Tampico an Land. Mehr zum Sturm finden Sie auf der HELENE-Seite
Zugbahnkarte ISAAC
Satellitenbild
Hurrikan ISAAC
Die 9. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die Mitte August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 19. August entstand daraus südwestlich der Kapverdischen Inseln eine Tropische Depression, die sich auf dem Weg nach Westen am 21. August zu einem Tropischen Sturm verstärkte. Der Sturm "Isaac" zog unter leichter Verstärkung über die Kleinen Antillen hinweg in die Karibik. Dort traf er am 24./25. August auf Haiti und zog dann über die Ostspitze Kubas hinweg nach Nordwesten. Danach formierte er sich dicht nördlich von Kuba neu, am 27. August überquerte er die Florida Keys mit Nordwestkurs. Das Windfeld des Sturms erstreckte sich über weite Teile Südfloridas.
Auf dem Golf von Mexiko konnte sich "Isaac" am 28. August zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärken. Am 29. August traf er mit seinem Zentrum auf die US-Golfküste von Louisiana. Der Hurrikan "Isaac" zog nur sehr langsam an Land und schwächte sich hier über flachem, sumpfigem Gebiet nur sehr langsam ab. Dadurch kamen von Florida bis nach Louisiana gebietsweise sehr große Regenmengen zusammen, in New Orleans wurden während des Sturms 510 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. In Livingston (ebenfalls Louisiana) fielen innerhalb von nur 24 Stunden 334 Liter. Zeitweise waren mehr als 787.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Schäden beliefen sich nach Medienberichten auf mehr als 2 Milliarden Euro. Auf dem weiteren Weg nach Norden löste sich "Isaac" weitgehend auf. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der ISAAC-Seite
Zugbahnkarte JOYCE Tropischer Sturm JOYCE
Die 10. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die Mitte August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 22. August entstand daraus auf halber Strecke zwischen den Kapverdischen Inseln und den Kleinen Antillen eine Tropische Depression, die sich am 23. August auf dem Weg nach Westen bis Nordwesten zum Tropischen Sturm "Joyce" verstärkte. Noch am selben Tag schwächte sich der Sturm zu einer Tropischen Depression ab. Land war nicht bedroht. Mehr zum Sturm finden Sie auf der JOYCE-Seite
Zugbahnkarte KIRK Hurrikan KIRK
Die 11. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die am 23. August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 28. August entstand daraus gut 2000 Kilometer östlich der Kleinen Antillen eine Tropische Depression, aus der bereits wenige Stunden später der Tropische Sturm "Kirk" hervorging. Der Sturm verstärkte sich am folgenden Tag rasch weiter zum fünften Hurrikan der Saison. "Kirk" erreichte die Kategorie 2 der fünfteiligen Hurrikanskala, bevor er nach Norden und nach Nordosten eindrehte und sich wieder abschwächte. Zum 01. September wurde er zu einem Tropischen Sturm herabgestuft, der sich am folgenden Tag in ein außertropisches Tief umwandelte. Land war zu keiner Zeit bedroht. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der KIRK-Seite
Zugbahnkarte LESLIE Hurrikan LESLIE
Die 12. Tropische Depression ging aus einer tropischen Welle hervor, die am 26. August von Afrika aus auf den Ostatlantik zog. Am 30. August entstand daraus eine Tropische Depression, aus der noch am selben Tag der Tropische Sturm "Leslie" hervorging. "Leslie" wurde durch ungünstige Höhenwinde beeinflusst und konnte sich daher zunächst nicht zu einem Hurrikan verstärken. Er zog kapp nördlich an den Kleinen Antillen vorbei und drehte nach Norden ein. Am 05. September verstärkte sich "Leslie" zu einem Hurrikan mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 120 km/h. Zwei Tage später schwächte sich der Hurrikan zu einem Tropischen Sturm ab. Während er sich in ein außertropisches Sturmtief umwandelte, streifte er Neufundland. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der LESLIE-Seite
Zugbahnkarte MICHAEL Hurrikan MICHAEL
Die 13. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einem außertropischen Höhentief hervor, in dessen Bereich sich Anfang September etwa 2000 Kilometer nordwestlich der Kapverdischen Inseln Schauer und Gewitter formierten. Daraus wurde am 04. September der Tropische Sturm "Michael", der sich weiter verstärkte und in der Nacht zum 06. September zu einem Hurrikan heraufgestuft wurde. Noch am 06. September erreichte "Michael" die Kategorie 3 auf der fünfteiligen Hurrikanskala und wurde damit zum ersten starken Hurrikan der Saison. "Michael" hielt sich mehrere Tage lang als Hurrikan, erst zum 11. September wurde er zu einem Sturm herabgestuft, der sich rasch weiter abschwächte. Land war nicht bedroht. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der MICHAEL-Seite
Zugbahnkarte NADINE Hurrikan NADINE
Die 14. Tropische Depression ging aus einer tropischen Welle hervor, die sich am 03. September über Westafrika befand und am 06. September auf den Atlantik hinauszog. Am 11. September wurde daraus eine Tropische Depression und am folgenden Tag der Tropische Sturm "Nadine". Der Sturm zog nach Nordwesten und blieb auf dem offenen Meer. Er konnte sich zum 15. September zu einem Hurrikan verstärken, der ins Seegebiet bei den Azoren zog und dort auf einzelnen Inseln Sturmböen und Regenfälle auslöste. Nach kurzzeitiger Abschwächung erreichte "Nadine" am 28. September zum zweiten Mal Hurrikanstärke. Am 01. Oktober schwächte sich "Nadine" wieder zu einem Sturm ab, der erneut die Azoren überquerte und dann seine tropischen Eigenschaften verlor. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der NADINE-Seite
Zugbahnkarte OSCAR Tropischer Sturm OSCAR
Die 15. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 ging aus einer tropischen Welle hervor, die Ende September auf den Atlantik hinauszog. Am 03. Oktober wurde daraus zwischen den Kapverden und den Kleinen Antillen eine Tropische Depression, die sich am folgenden Tag zum Tropischen Sturm "Oscar" verstärkte. Der Sturm war aber kurzlebig und bedrohte kein Land. Bereits am 05. Oktober wurde er von einer Kaltfront erreicht und löste sich rasch auf. Mehr zum Sturm finden Sie auf der OSCAR-Seite
Zugbahnkarte PATTY Tropischer Sturm PATTY
Die 16. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 11. Oktober nördlich der östlichen Bahamas sehr nahe einer aus Nordwesten heranziehenden Kaltfront. Daraus wurde noch am selben Tag der Tropische Sturm "Patty", der aber schwach blieb und sich am 12. Oktober wieder zu einer Tropischen Depression abschwächte. Mehr zum Sturm finden Sie auf der PATTY-Seite
Zugbahnkarte RAFAEL Hurrikan RAFAEL
Der 17. Tropische Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 12./13. Oktober direkt im Bereich der Kleinen Antillen. "Rafael" zog nach Nordwesten und überquerte dabei die Kleinen Antillen und die Virgin Islands. Danach zog er auf den Atlantik hinaus, wo er am 16. Oktober zu einem Hurrikan heraufgestuft wurde. Der Hurrikan streifte Bermuda mit seiner schwächeren Seite, ansonsten war kein Land bedroht. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der RAFAEL-Seite
Zugbahnkarte SANDY
Satellitenbild
Hurrikan SANDY
Die 18. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 22. Oktober in der Karibik, südlich der Insel Jamaika. Daraus wurde noch am selben Tag der Sturm "Sandy", der am 24. Oktober unter Verstärkung zum zehnten Hurrikan der Saison nach Jamaika zog. Zwischen Jamaika und dem Osten Kubas erreichte "Sandy" die Kategorie 2 auf der fünfteiligen Hurrikanskala und die Kategorie 3, kurz bevor er auf Kuba traf. Insgesamt wurden aus Jamaika, Kuba und Haiti mehr als 70 Tote gemeldet, davon allein 54 in Haiti durch heftige Regenfälle und Überschwemmungen. Etwa 200.000 Menschen in Haiti wurden obdachlos. Über Kuba schwächte sich der Hurrikan nur vorübergehend etwas ab.
Die weitere Zugbahn war sehr komplex, der Hurrikan zog als weitgehend tropisches System mit einigen außertropischen Eigenschaften weit nach Norden und dann sogar nach Nordwesten bis Westen und traf am Abend des 29. Oktober auf die Küste von New Jersey. Wegen seiner ungewöhnlichen Ausdehnung als halb tropisches System waren weite Bereiche in Neuengland betroffen. Hier gab es eine größere Unwetterkatastrophe mit erheblichen Schäden und Überschwemmungen sowie weit reichenden, lang andauernden Stromausfällen. Es gab nach Medienmeldungen mindestes 110 Tote und 2 weitere in Kanada sowie viele Verletzte. Die Schäden lagen im zweistelligen Milliardenbereich und Schätzungen reichten bis über 50 Milliarden US-Dollar. Insgesamt waren von dem Sturm etwa 65 Millionen Menschen betroffen. Zeitweise waren mehr als 8 Millionen Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Neben den heftigen Windböen gab es Schäden durch eine Rekord-Sturmflut und starke Regenfälle bzw. Schneefälle im Landesinnern. Der Hurrikan "Sandy" war ungewöhnlich in seinem Verlauf und in der Zugbahn. Mehr zum Hurrikan finden Sie auf der SANDY-Seite
Zugbahnkarte TONY Tropischer Sturm TONY
Die 19. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2012 bildete sich am 22. Oktober auf dem zentralen Atlantik. Am 24. Oktober verstärkte sich das System zum Tropischen Sturm "Tony", der aber kein Land bedrohte und sich rasch wieder auflöste. Mehr zum Sturm finden Sie auf der TONY-Seite

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