Winter 1946/47 von
Thomas Sävert
Winter 1946/47
Winter 1946/47
Hilfskonvoi auf der Nordsee
Beide Fotos von Walter Ebsen, aufgenommen am 20.02.1947
Der Winter 1946/47:
Der Nachkriegswinter 1946/47 gehört zu den kältesten des 20. Jahrhunderts. In Mitteleuropa traf er die Menschen mitten in der schlimmen Nachkriegszeit, in der sowieso erhebliche Versorgungsprobleme auftraten. Durch das eisige Wetter wurde der Winter zum Hungerwinter.

Links zum Winter 1946/47:
(WZ = Forum der Wetterzentrale)
Winter 1946/47 (WZ)
Wetter und Witterung Berlin 1945-48 (Berl.Monatsschr.)
Winter 1946/47 in Potsdam (bei Lars Hattwig)
Potsdamer Werte 1947 (Klimario WZ)
Oderhochwasser und Eisgang 1947 (WSA Eberswalde)

Links aus der Schweiz und Österreich:
Wiener Chronik Januar 1947
Wiener Chronik Februar 1947
Wiener Chronik März 1947
Wiener Chronik April 1947
(alle Seiten von wien.at)

Weitere Links aus Europa:
Snow blizzard in Scotland in 1947, Kirkintilloch (A HREF="http://www.youtube.com/">YouTube)

Zur schlimmen Versorgungslage:
Der Hungerwinter 1946/47 (RWTH)
Wetterlage 08.12.1946
Wetterlage 12.12.1946
Wetterlage 26.12.1946
Wetterlage 08.01.1947
Wetterlage 15.01.1947
Wetterlage 22.01.1947
Wetterlage 03.02.1947
Wetterlage 19.02.1947
Wetterlage 11.03.1947
Zur Wetterlage im Winter 1946/47:
Schon Anfang Dezember 1946 befand sich über Russland ein kräftiges Hoch, gegen das atlantische Tiefs nicht ankamen. Eines der Tiefs zog vom 8. bis zum 11. von Frankreich aus nach Osten bis Südosten und brachte Teilen Mitteleuropas stärkere Schneefälle. Danach verstärkte sich das russische Hoch weiter. Am 12. und 13. Dezember lag es mit einem Kerndruck von mehr als 1060 Hektopascal über dem Nordwesten des Landes. Zur Monatsmitte verlagerte sich das Hoch unter leichter Abschwächung nach Skandinavien und an seinem Südrand setzte sich mit starker östlicher Strömung sehr kalte Luft in Mitteleuropa durch. Danach legte sich eine langgestreckte Hochdruckzone über Mitteleuropa, sie reichte von Schottland bis zum Schwarzen Meer. Atlantische Tiefausläufer brachten dann pünktlich das berüchtigte Weihnachtstauwetter.

Ab dem 29./30 Dezember regenerierte sich das zwischenzeitlich abgeschwächte Russlandhoch wieder. Es setzte sich um den Jahreswechsel wieder über Nordwestrussland fest und hielt damit erneut atlantische Tiefs ab. Dabei kühlte sich die Luft in Mitteleuropa wieder ab. In der Folgezeit verstärkte sich das Hoch erneut zeitweise auf mehr als 1045 Hektopascal. Mit östlicher Strömung gelangte wieder kalte Festlandsluft nach Deutschland und in die Alpenländer. Nach dem 10. Januar 1947 erfassten dennoch wieder atlantische Tiefausläufer weite Teile Mitteleuropas mit milderer Luft. Nach nur kurzzeitiger Westlage wehte auf der Rückseite eines nordosteuropäischen Tiefs aus Norden wieder deutlich kältere Luft nach Mitteleuropa. Zwischen Mittelmeertiefs und skandinavischen Hochs blieb die dritte Januardekade dann sehr kalt.

Im Februar zogen immer wieder Tiefdruckgebiete vom Atlantik auf südlicher Bahn zum Mittelmeer oder ins südliche Mitteleuropa. Sie brachten im Alpenraum und hier vor allem in Teilen Österreichs starke Schneefälle. In Wien konnte der Schnee vor allem um den 10. bis 15. Februar kaum noch beseitigt werden. Weitere Tiefs folgten ab dem 21. Februar auf nördlicherer Bahn und zogen meist über den Norden Deutschlands hinweg. Damit konnte sich in Süddeutschland und im Alpenraum wieder mildere Luft durchsetzen.

Und auch in der ersten Märzhälfte ergaben sich immer wieder Schneelagen durch direkt über Mitteleuropa hinwegziehende Tiefdruckwirbel. So hielt sich noch eine ganze Weile vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands kalte Luft.

Weitere Fakten zur Wetterlage im Winter 1946/47 folgen noch. Man erkennt auf jeden Fall sehr schön,dass selbst ein strenger Winter nie durchgehend kalt ist. Neben dem Weihnachtstauwetter gab es immer wieder Phasen mit milderem Wetter. Dominierend war die meiste Zeit das russiche Hoch, welches sich zeitweise nach Skandinavien ausweitete.

Links sehen Sie einige wichtige Stationen des Winters 1946/47 mit den Karten aus der Wetterzentrale. Zum Vergrößern bitte auf die jeweilige Karte klicken, die sich dann in einem neuen Fenster öffnet.

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