Diestedde 09.07.1972 von
Thomas Sävert
Der Tornado richtete bei Diestedde, östlich von Beckum, in Nordrhein-Westfalen erhebliche Schäden an Gebäuden und Bäumen an.

Umgebungskarte
(Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)
In der Karte ist in rot in etwa die Zugrichtung eingetragen. In Zugrichtung der erste blaue Kreis zeigt Hof Sudkamp, wo große Schäden entstanden. Der zweite blaue Kreis nördlich des Zusammenflusses von Boxel- und Liesenbach am Südrand des Diestedder Berges zeigt das Waldstück, wo auf einer Fläche von 10 Hektar fast alle Bäume umknickten oder entwurzelten.

Am 09.Juli 1972 "richtete ein orkanartiger Wirbelsturm ungeheure Schäden im Diestedder Berg und an einzelnen Gebäuden in Altendiestedde an. Im Diestedder Berg werden auf einer Fläche von zehn Hektar fast alle Bäume entwurzelt beziehungsweise umgeknickt" (Quelle: 850 Jahre Diestedde. Das Nikolausdorf in Vergangenheit und Gegenwart von: E.W. Brüggemann).

Einige Erläuterungen zu diesem Auszug: Der Diestedder Berg (140m ü NN) ist eine Erhebung der Beckumer Berge west/nord-westlich der Ortschaft Diestedde (Richtung Beckum). Dort steht - aufgrund steiler bis zu 40m tiefer Abhänge - ein sehr naturnaher Kalk-Buchenwald. Die Bauerschaft Altendiestedde beinhaltet den Diestedder Berg und die landwirtschaftlich genutzen Gebiete südlich des Waldgebietes.

Die Recherche von Bernd Pölling hat ergeben: Der Tornado kam vom Höxberg/Beckum (Südwesten) direkt auf Hof Sudkamp (damals Tönnissen) zu und verwüstete die Scheunen. Nahezu die kompletten Dächer waren abgedeckt und die gesamte Dachkonstruktion einer Scheune löste sich, blieb jedoch zum Glück auf dem Dach, da der Tornado zügig genug unterwegs war. Weiter Richtung Diestedder Berg zog der Tornado erst weiter "geradeaus" nach Nordosten auf den Wald zu durch das Liesetal. Anschließend drehte er nach Nordwesten ab (Gebiet der geringsten Steigung, da dort der Boxelbach in die Liese fließt; links und rechts geht's stärker berghoch). Dort wurde - wie in der Festschrift des Dorfes angerissen - eine Schneise der Verwüstung hinterlassen (im Waldgebiet löste sich der Tornado dann auf). Viele Bäume wurden in ein bis fünf Meter Höhe abgeknickt und kreuz und quer durch die Gegend gewirbelt. Einige Bäume wurden auch komplett entwurzelt.


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