Kurzbericht zum Tornadoverdachtsfall Wahrenbrück vom 07.05.07

 

 

Hier war in dem Pressebericht davon die Rede, dass angeblich „eine Windhose“ ein Rotorblatt einer Windkraftanlage (WKA) abgerissen hätte. 

Die betreffende WKA steht in einer Gruppe von 5 derartigen Anlagen zwischen der B 183 und der Ortschaft Wahrenbrück.

 

Zum Zeitpunkt meines Eintreffens vor Ort waren gerade Arbeiter dabei, Reste des Rotorblattes (dürfte insgesamt so ca. 5 Tonnen wiegen) aus dem gegenüberliegenden Getreidefeld zu bergen. Insgesamt wurden die Trümmerteile ca. 100 m weit über die Ortsverbindungsstraße hinweg in Richtung Ost geschleudert. Da die Anlagen eine schätzungsweise Nabenhöhe von mindestens 80-90 Metern haben, kann man sich das Fallbild in etwa ausrechnen. Auffällig war, dass die Achsenausrichtung des Rotors zum Zeitpunkt meines Besuches etwa Nord-Süd war. Dies könnte aber auch im Nachhinein von den Bergungskräften verstellt worden sein. Die Unwetterfront zog meines Wissens von West nach Ost.

 

Ein Mitarbeiter des Bergungsteams, den ich befragt habe hielt sich sehr bedeckt. Man müsse erst einmal die Messdaten der Station und alle anderen Randbedingungen auswerten, bevor man über die Ursache und vor allem über einen eventuellen „Wirbel“ etwas sagen könne, meinte er. Auch ihm war aber aufgefallen, dass es an Straßenbäumen der ca. 50-60 m östlich der WKA verlaufenden Straße (Obstbäume, ca. 25 cm Stammdurchmesser, auf der Ostseite der Straße stehend) zu teilweisen Schäden gekommen ist. Diese waren an den Straßenbäumen in ca. NO-Richtung (ca. 75°) von der betreffenden WKA aus zu erkennen. Die Bäume waren natürlich bereits zersägt und lagen in Einzelteilen im Straßengraben. Da sich sonst kein nennenswerter Baumbestand im 500 m-Umkreis befindet ist es schwer, eine Schadensspur festzustellen. Trotzdem sind die Schäden an den Straßenbäumen in unmittelbarer Nähe zu der beschädigten WKA verdächtig. Ich äußerte die Vermutung, dass die Schäden auch von herabfallenden Trümmerteilen verursacht worden sein könnten, was der Mitarbeiter des Bergungsteams allerdings verneinte. Die Trümmer würden woanders liegen.

Hier nun einige fotografische Eindrücke:

 

 

 

 

 

Die Gesamtanlage, Blickrichtung ca. Nord mit der B183 im Vordergrund. Der Verlauf der Straßenbäume parallel zu den WKA kennzeichnet die von der B 183 in Richtung Wahrenbrück laufende Ortsverbindungsstraße. Die dritte Anlage von vorn wurde beschädigt.

 

Hier in gezoomter Nahaufnahme.

 

Dieses Bild zeigt einen bereits abgesägten Baumrest. Der dritte Baum von vorn ist im nächsten Bild in Nahaufnahme zu erkennen. Hier wurde ein großer Ast abgedreht. Ansonsten sind nur wenige Vegetationsschäden zu sehen.

 

Hier die frische Bruchstelle.

 

Das Bergungsteam bei der Arbeit.

 

Die beschädigte Anlage noch einmal in Nahaufnahme.