Hurrikan-FAQ | von Thomas Sävert |
Ein außertropisches Tief ist ein System, das seine Eenergie vor allem aus den horizontalen Temperaturgegensätzen in der Atmosphäre bezieht. Außertropische Tiefs (auch als Tiefs der mittleren Breiten bekannt) sind Tiefdruckgebiete mit Warm- und Kaltfronten sowie Okklusionen. Im Gegensatz dazu weisen Tropische Wirbelstürme typischerweise keine oder höchstens geringe Temperaturunterschiede am Boden auf und die Winde sind auf das Freiwerden von Energie der Wolken-/Regenbildung aus der feuchtwarmen Luft der Tropen zurückzuführen (Holland 1993, Merrill 1993).
Schaut man sich den Aufbau an, dann findet man die höchsten Windgeschwindigkeiten bei einem tropischen Wirbelsturm in der Nähe des Erdbodens, während sie bei außertropischen Tiefs nahe der Tropopause - in etwa 12 km Höhe - zu finden sind. Häufig wandeln sich tropische Wirbelstürme in außertropische Tiefs um, wenn sie nach Norden und Nordosten eindrehen. Gelegentlich verliert aber auch ein außertropisches Tief seine Fronten, in Zentrumsnähe bildet sich Konvektion (Schauer und Gewitter) und es wandelt sich in einen voll ausgebildeten tropischen Wirbelsturm um. Solch ein Prozess kommt vor allem auf dem Nordatlantik und dem nordwestlichen Pazifik vor. Die Umwandlung von tropischen Wirbelstürmen in außertropische Tiefs (und umgekehrt) ist derzeit eine der größten Herausforderungen bei der Wettervorhersage (z.B. Jones et al. 2003).
Referenzen:
Merrill, R. T., (1993): "Tropical Cyclone Structure" - Chapter 2,
Global Guide to Tropical Cyclone Forecasting, WMO/TC-No. 560,
Report No. TCP-31, World Meteorological Organization; Geneva,
Switzerland
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