zusammengestellt von Frank Lepore (NHC)

Seit 1978 verwendet die World Meteorological Organization (WMO) der Vereinten Nationen, die mehr als 180 Staaten und Territorien vertritt, vorgefertigte Listen mit Namen für tropische Wirbelstürme für jedes Seegebiet auf der Erde. Für den Atlantik, die Region IV, existieren insgesamt sechs Listen mit je 21 Namen für jedes Jahr. Warum gerade 21 Namen? Die Buchstaben Q, U, X, Y und Z sind nicht in Gebrauch, weil der Namensvorrat für diese Buchstaben nur klein ist - Man braucht mindestens drei männliche und drei weibliche Namen für jeden Buchstaben sowie Ersatznamen für die ausgemusterten. Wie viele Männer und Frauen kennen Sie, deren Namen mit diesen Buchstaben beginnen? Mit dem Buchstaben U gibt es sicherlich noch einige, bei Q sieht es aber schon deutlich schlechter aus.

Wenn ein Sturm wie "Mitch", "Hugo", "Andrew", "Katrina", "Rita" oder "Wilma" auf Land trifft und enorme Schäden anrichtet oder viele Opfer fordert, dann kann das Land, das am meisten betroffen ist, beim regionalen WMO-Büro den Antrag stellen, dass der Name des Sturms ausgemustert wird. Dies geschieht aus Respekt vor den Opfern und vermindert die Verwirrung in der Literatur. Ein ausgemusterter Name wird durch einen gleichgeschlechtlichen Namen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben ersetzt. Zum Beispiel beantragte Honduras im Jahre 1998, dass der Name "Mitch" ersetzt wird und schlug den 25 Staaten der Region IV den Namen "Matthew" vor. Insgesamt 68 Namen wurden auf dem Atlantik seit Beginn der Namensgebung ausgemustert.

Die Namen auf der Liste müssen einige grundlegende Kriterien erfüllen. Sie müssen kurz sein und leicht verständlich, wenn sie in den Medien verwendet werden. Außerdem müssen die Namen kulturellen Aspekten genügen und dürfen niemanden auch nicht unbeabsichtigt berühren oder möglicherweise eine beleidigende Bedeutung haben. Das Potenzial für mögliche Missverständnisse wird noch größer, wenn man bedenkt, dass 24 Staaten am Atlantik betroffen sind - mit einem internationalen Mix aus völlig unterschiedlichen englischen, spanischen und französischen Kulturen.

Typischerweise richtet in jedem Jahr etwa ein Sturm so viel Tod und Zerstörung an, dass sein Name für die Ausmusterung vorgeschlagen wird. Das bedeutet, dass in einem "normalen" Jahr die Chancen etwa 1 zu 8 stehen, dass ein Name ausgemustert wird. In den vergangenen 57 Jahren traten etwas mehr als 8 (genauer 8.6) Tropische Stürme und Hurrikane im Jahr auf. Es ist damit wesentlich wahrscheinlicher, dass Buchstaben / Namen am Anfang des Alphabets (Buchstaben A bis H) ausgemustert werden. Im Jahre 2005 wurde mit "Wilma" zum ersten Mal ein Name mit dem Buchstaben W von den Listen gestrichen.

Der Direktor des NOAA's Office of Oceanic and Atmospheric Research (OAR) hat eine sehr lange Liste vorliegen mit Namen, die bereits vorgeschlagen wurden. Das nächste Mal, wenn ein Sturm vor allem die USA trifft, dann wird der Direktor des NHC über einen Ersatznamen für die Liste nachdenken. Er wird die Liste herausholen, um eine Auswahl zu treffen.