Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
C1) Verursacht der niedrige Luftdruck im Zentrum des tropischen Wirbelsturms die Sturmflut?

Nein, viele Menschen glauben immer noch, dass der starke Luftdruckabfall im Zentrum eines tropischen Wirbelsturms den Ozean ansteigen lässt und so die zerstörerische Sturmflut auslöst, wenn der Sturm an Land geht. Dieser Effekt beträgt z.B. bei einem Hurikan mit einem Kerndruck von 900 Hektopascal nur etwa 1 Meter (ca. 3 Fuß). Die gesamte Sturmflut bei einem Hurrikan dieser Stärke kann aber zwischen 6 und 10 Metern (19 bis 33 Fuß) oder mehr betragen. Der größte Teil der Sturmflut (ca. 85 %) wird durch den Wind ausgelöst, der den Ozean auf der rechten vorderen Seite (Südhalbkugel: linke vordere Seite) der Zugbahn aufwühlt.

storm surge comparison

Tatsächlich hat der Kerndruck also nur wenig Auswirkungen auf die Sturmflut. Wesentlich wichtiger sind die hohen Windgeschwindigkeiten mit ihren Auswirkungen auf die Meeresoberfläche, in Kombination mit der Größe und Zuggeschwindigkeit des Sturms. Die Höhe der Sturmflut hängt außerdem von der Küstentopographie, dem Auftreffwinkel des Sturms, der Größe und der Steilheit des Kontinentalshelfs vor der Küste ab.

Beispiel einer Sturmflut

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