Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
C5b) Warum versuchen wir nicht, einen tropischen Wirbelsturm aufzulösen durch Platzieren einer Substanz auf der Meeresoberfläche?

Es gab auch einzelne Experimente, die einen Hurrikan abschwächen sollten, indem eine Flüssigkeit auf der Meeresoberfläche verteilt werden sollte. Diese sollten die für den Sturm nötige Verdunstung verringern. Wenn dies in einem tropischen Wirbelsturm möglich wäre, dann könnte sich der Sturm deutlich abschwächen, da tropische Wirbelstürme erhebliche Mengen an Feuchtigkeit brauchen, um die Intensität beizubehalten (Simpson and Simpson 1966). Diese Idee scheitert daran, dass es keine Flüssigkeit gibt, die sich in der rauen See eines tropischen Wirbelsturmes zusammenhält und nicht auseineinandergerissen wird.

Vor etwa 30 Jahren gab es auch Überlegungen (Gray et al. 1976), dass die Anwendung von schwarzem Karbon oder Ruß ein guter Weg sein könnte, einen tropischen Wirbelsturm zu verändern. Die Idee bestand darin, eine gewaltige Menge an schwerem Petroleum zu verbrennen, um große Mengen an schwarzem Karbon zu erzeugen, das an den Rändern des Sturmsystems in die untersten Luftschichten gelangt. Die kleinen Karbonteilchen würden eine enorme Wärmequelle produzieren, wenn sie die Sonnenstrahlung absorbieren und die Wärme direkt an die Atmosphäre abgeben. Dieser Vorgang würde neue Schauer- und Gewitteraktivität außerhalb des Sturmzentrums auslösen und damit - ähnlich wie beim Projekt Stormfury - die Konvektion der eyewall abschwächen. Allerdings wurde diese Idee niemals real ausprobiert.

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