Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
C5g) Warum versuchen wir nicht, einen tropischen Wirbelsturm aufzulösen durch Änderung der Wärmebilanz mit Partikeln in hohen Luftschichten?

erstellt von Neal Dorst

Die Idee ist, eine Schicht mit Sonnenlicht absorbierenden Teilchen (z.B. mikroskopische Rußpartikel, schwarzes Carbon oder kleine Reflektoren) in höheren Luftschichten um den Hurrikan herum auszustreuen. Dies würde die Sonneneinstrahlung daran hindern, den Boden zu erreichen und kühlt diesen ab, während sich die Temperatur der oberen Atmosphäre erhöht. Tropische Wirbelstürme werden angetrieben durch Energieunterschiede zwischen dem unteren und dem oberen Teil der Atmosphäre. Wenn man diese Differenz reduziert, sollten auch die Kräfte geringer werden, die die Hurrikan-Winde antreiben.

Es würde eine gewaltige Menge welcher Sustanz auch immer benötigen, wenn man sich entscheidet, die Energiebilanz über einen großen Bereich des Ozeans zu verändern, damit die Aktion überhaupt einen Einfluss auf den Hurrikan hat. Man hofft dabei, dass die Substanz mit der Zeit auseinandertreibt oder zerfällt und keine schlimmen Auswirkungen auf den Ökologiehaushalt der Erde hat. Dazu kommt, das es sehr schwierig wäre, herauszubekommen, wo man die Substanz ausstreuen müsste. Man möchte ja nicht die falsche Region aufheizen und damit womöglich mehr Energie in den Hurrikan hineinbringen. Diese Vorgaben verlangen eine exakte Koordination des Ausstreuens mit der Gefahr, mehr Schaden anzurichten als Nutzen zu gewinnen. Viele Computer-Simulationen wären nötig, bevor man sich an ein Feldexperiment wagen könnte.

Referenzen:
Gray, W.M., W.M. Frank, M.L. Corrin, C.A. Stokes, 1976: Weather Modificiation by Carbon Dust Absorption of Solar Energy, J. of Appl. Meteor., 15 4, pp. 355-386.

Zuletzt geändert am 06.11.2007

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