Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
G6) Was bestimmt die Zugbahn von tropischen Wirbelstürmen?

Tropische Wirbelstürme werden - in erster Näherung - durch die allgemeinen Strömungsverhältnisse zwischen dem Boden und der höheren Atmosphäre (ca. 0 bis 12 Kilometer) in der Umgebung gesteuert. Dr. Neil Frank, früherer Direktor des U.S. National Hurricane Centers, gebrauchte den Vergleich der Bewegung von Hurrikanen mit einem Blatt, das durch die Strömungen in einem Fluss gesteuert wird. Allerdings hat der Fluss bei einem Hurrikan keine festen Grenzen.

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In tropischen Breiten (typischerweise vom Äquator bis etwa 20 bis 25 Grad Nord und Süd) ziehen tropische Wirbelstürme meistens nach Westen mit einer leichten Komponente in Richtung Pol. Dies liegt an einer Hochdruckzone, auch Subtropischer Hochdruckgürtel genannt, die sich auf der polwärtigen Seite des Sturms in Ost-Westrichtung erstreckt. Auf der zum Äquator gerichteten Seite der Hochdruckzone wehen normalerweise östliche Winde. Wenn aber der Hochdruckgürtel an einer Stelle nur schwach ausgeprägt ist (oft durch außertropische Tiefs mit ihren Fronten geschwächt), dann kann der tropische Wirbelsturm in Richtung Pol eindrehen und nach Osten zurückziehen. Auf der Polseite der Hochdruckzone herrschen westliche Winde vor, sie lassen den Sturm dann nach Osten ziehen. Diese Westwinde sind dieselben, mit denen typischerweise außertropische Tiefs mit ihren Warm- und Kaltfronten nach Europa ziehen.

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Oft ist es schwierig zu sagen, ob ein subtropisches Hoch sich durch ein Tief abschwächt und den Sturm auf den Ozean abdrehen lässt (für diejenigen, die an den Ostküsten der Kontinente leben) oder ob er einfach weiterzieht und auf Land trifft.

Für weitere populärwissenschaftliche Informationen über die Bewegungen von tropischen Wirbelstürmen siehe Pielke und Pielke's "Hurricanes: Their Nature and Impacts on Society". Für eine weitere, mehr technische Zusammenfassung zu den Zugbahnen von tropischen Wirbelstürmen siehe Elsberry's Kapitel in "Global Perspectives on Tropical Cyclones".

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