Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
G7) Warum weist der Südatlantik so wenige tropische Wirbelstürme auf und warum gab es dennoch im März 2004 den Hurrikan "Catarina"?

ISS-Foto
ISS-Foto 27.03.2004 vor Brasilien (NASA)

Im März 2004 entstand tatsächlich ein Hurrikan auf dem Südatlantik und zog in Brasilien an Land. Dennoch bleibt die Frage, warum sich so selten Hurrikane auf dem südlichen Atlantik bilden. Viele Leute mögen darüber spekulieren, dass die Wassertemperaturen in diesem Seegebiet zu niedrig sind. Der wahre Grund dafür, dass auf dem Südatlantik so wenige tropische Wirbelstürme entstehen, liegt darin, dass die vertikale Windscherung (Windunterschiede zwischen Boden und Höhe, z.B. in 12 km) viel zu stark ist und es keine Innertropische Konvergenzzone (ITCZ) über dem Ozean gibt (Gray 1968). Ohne ITCZ, an der Konvergenz (Zusammenströmen) mit Schauer- und Gewitteraktivität auftritt, und mit der starken Scherung wurde es bisher für sehr schwer bis nahezu unmöglich gehalten, dass sich hier tropische Wirbelstürme bilden können.

NOAA's Office of Oceanic and Atmospheric Research (OAR) Mit dem National Hurricane Center hat Mitte April 1991 einen weiteren Fall einer starken Tropischen Depression oder eines schwachen Tropisches Sturmes dokumentiert, der sich vor der Küste des Kongo (Afrika) bildete. (McAdie und Rappaport (1991)). Dieser Sturm hielt sich fünf Tage und zog dabei sehr langsam nach Westen bis Südwesten zum zentralen Südatlantik. Bislang gibt es aber noch keine systematische Studie über die Bedingungen, unter denen dieses seltene Ereignis auftrat.

Penn State University about the South Atlantic hurricane

Weitere Fälle wurden im Januar 2004 und im Januar 2005 beobachtet. Das erste dieser beiden Wettersysteme erreichte nach verschiedenen Untersuchungen Sturmstärke, das zweite ist immer noch umstritten. Im Februar 2006 entstand vor der Küste Brasiliens erneut ein System, das sehr wahrscheinlich zumindest eine Tropische Depression, möglicherweise auch ein Sturm war.

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