Tornado Recke 04.06.04

von Thomas Sävert

Tornado in Recke am 04. Juni 2004: Gegen 17:40 bis 17:42 Uhr zog ein Tornado knapp östlich von Recke im Kreis Steinfurt (Nordrhein-Westfalen) vorbei und verfehlte mehrere Häuser nur knapp. Andre Hergemöller machte dabei folgende Aufnahmen: (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken) Die beiden Aufnahmen entstanden um 17.42 Uhr und 29 Sekunden sowie um 17.42 Uhr und 44 Sekunden, sie zeigen Reste des Tornados, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade auflöste. Andre Hergemöller machte sie von seiner Wetterstation Mettingen aus, die sich etwa 3 Kilometer südlich der Tornadozugbahn befindet. Dazu sein Bericht: "Tatsächlich habe ich rein zufällig um 17.40 Uhr beim Blick Richtung Norden von meiner Station in Mettingen-Schlickelde aus (etwa 3 bis 4 Kilometer südlich des „Recker Moores“) „schlauchähnliche“ und sich schnell verändernde Wolkenfetzen am Unterrand der Wolke gesehen. Da ich schnell meine Digicam aus dem Haus holen musste, habe ich leider zwei wertvolle Beobachtungsminuten verloren, in denen sich das Ding weiter aufgelöst hat. Um 17.42 Uhr habe ich dann die beiden Fotos machen können, die ich aufgrund der Hektik beim Knipsen (es waren nur noch wenige Sekunden Zeit) lichttechnisch nicht perfekt eingestellt hatte. Daher habe ich die Bilder im Nachhinein zur besseren Auflösung deutlich abgedunkelt und kontrastverstärkt! Ansonsten sind sie aber unverändert." (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken) An der Wetterstation Mettingen, die sich etwa 3 Kilometer südlich der Tornadozugbahn befindet, wurden von Andre Hergemöller diese Luftdruck- und Helligkeitswerte registriert. Mit dem Aufzug des Gewitters wurde es sehr dunkel. Gleichzeitig erkennt man auch Veränderungen beim Luftdruck während des Gewitters. Der Tornado selbst dürfte sich hier nicht bemerkbar gemacht haben. Hier nun eine Karte, auf der die Region im äußersten Norden von Nordrhein-Westfalen zu sehen ist, zum Vergrößern bitte einfach klicken: (Auszug aus Top200, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) Diese Karte zeigt die Region um Recke, die Stelle mit den vier umgestürzten Eichen befindet sich etwa 1,8 Kilometer östlich des Ortskerns. Die genaue Zugbahn wird noch ermittelt. Der Tornado kam etwa aus Norden bis Nordosten, riss zuerst einige Äste aus einer Eiche, überquerte dann ein Maisfeld mit sehr staubigem Boden, traf dann die vier Eichen, bevor er erneut ein Maisfeld überquerte. Schäden traten dann noch an einem Obstbaum auf, bevor sich der Tornado auflöste. Neben den obigen Fotos der Tornadoreste von Andre Hergemöller gab es mehrere Augenzeugen, die den Tornadoschlauch beobachteten und ihn glaubwürdig beschrieben. Auch an einzelnen, weiter entfernt gelegenen Höfen wurden zumindest die lauten Geräusche wahrgenommen. In der sehr ländlichen Gegend war allerdings gerade Fütterungszeit und keiner der Anwohner hatte schnell genug eine Kamera zur Hand. Die einzigen, derzeit bekannten Aufnahmen stammen von der Wetterstation in Mettingen, etwa 3 Kilometer weiter im Süden. Die fotografierten Reste bogen dabei offensichtlich nach Südosten ab und lösten sich dann bis 17:43 Uhr auf. Zur Positionsbestimmung auch diese Karte (385 KB). Einige Links zum Tornado: (WZ = aus dem Forum der Wetterzentrale) Kurzer Bericht von Sven Lüke (WZ) Video der Schäden von Sven Lüke (DivX 5.11, 3.8MB) Zu den Fotos der Schäden (links): (Zum Vergrößern bitte klicken, ca. 200 bis 460 KB) - Die Fotos 1 bis 8 zeigen die vier Eichen, die in etwa 200 Grad, also Südwest bis Süd, gefallen sind. - Bild 9 wurde von diesen Eichen aus aufgenommen. Im Hintergrund die Baumreihe, an der leichte Schäden auftraten - Bilder 10 bis 15 entstanden an der beschriebenen Baumreihe mit ersten Schäden. Einzelne Zweige und kleine Äste wurden auf dem anschließenden Maisfeld verteilt. Der Tornado wirbelte hier sehr viel Staub auf. Auf dem Bild 12 ist im Hintergrund der Hof von Franz Hülsmeier zu erkennen. Er hörte den Lärm und sah dann den Tornado knapp vorbeiziehen. - Bild 16 zeigt noch einmal die vier Eichen aus anderer Perspektive

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