Tornado Tönisvorst 18.07.04

Thomas Sävert

Tornadoschäden Tönisvorst am 18. Juli 2004: Dazu der Bericht und zahlreiche Bilder von Thomas Sävert: Aus beruflichen Gründen konnte ich die Untersuchung der Schäden erst 10 bis 14 Tage nach dem Tornado bei Tönisvorst vornehmen. Es zeigte sich aber schnell, dass in der Zwischenzeit nur oberflächlich Schäden beseitigt und Reparaturen eingeleitet waren. In vielen Fällen liefen noch die Verhandlungen mit den Versicherungen. Die schlimmsten Schäden auf dem Reiterhof "Gehlenhof" (Punkt 4 auf der Karte unten) wurden dabei genauer untersucht und es konnte sogar eine Begehung auf dem ansonsten gesperrten Hof vorgenommen werden. Besonders auffällig ist hier ein verfrachteter Pferdeanhänger mit einem Leergewicht von 800 kg, der mitten in einem Maisfeld landete.

Hahnenheide (Entstehungsort):
	Diese Bilder stammen aus Hahnenweide (Punkte 1+2 auf der Karte unten), wo der Tornado entstanden war. Das erste Foto zeigt den ersten betroffenen Hof, hinter dem der Wirbel nach Zeugenaussagen zum ersten Mal Bodenkontakt hatte. Der Wald dahinter weist keine Schäden auf. Vom blumengesäumten Balkon des Hauses entstand das Foto des Tornados rechts.

Schmitzheide:
		Diese Bilder stammen aus Schmitzheide (Punkt 3 auf der Karte unten). Hier wurde der weiße Gasthof schwer beschädigt. Das Dachgeschoss wurde zum Teil herausgerissen und ein Nebengebäude stürzte teilweise ein.

Gehlenhof (Reiterhof):
Diese Bilder stammen vom Gehlenhof (Punkt 4 auf der Karte unten). Hier wurden fast alle Gebäude schwer beschädigt, darunter auch die Reithalle. Ein Wohn- und Stallgebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Eine Bewohnerin überlebte glücklicherweise, weil sich ein Dachbalken verkantete. Auch die Pferde wurden nicht ernsthaft verletzt. Am Aufnahmeort des Fotos No.19 stand vor dem Tornado ein Pferdeanhänger mit einem Leergewicht von etwa 800 kg. Er wurde angehoben und nach den vorliegenden Erkenntnissen über das Stallgebäude links im Bild hinwegtransportiert und landete dann mitten in einem Maisfeld wieder auf den Rädern. Dabei wurden die umliegenden Maispflanzen kaum beschädigt, der Anhänger muss also nahezu senkrecht ins Feld gefallen sein. Man musste den Anhänger auch erst suchen, er befand sich mehr als 300 Meter vom Ursprungsort entfernt! Einzelteile fanden sich in stark verformtem Zustand auf den Feldern davor wieder.

Nösemeshof + Gartenbetrieb mit Gewächshäusern:
	Diese Bilder wurden am Pump- und Klärwerk am Nösemeshof aufgenommen (Punkt 5 auf der Karte unten) sowie an den Treibhäusern am Punkt 6 auf der Karte unten. Die ersten drei Fotos zeigen erhebliche Baumschäden am Klärwerk, auf dem vierten Bild erkennt man im Hintergrund die Treibhäuser, deren gewaltige Schäden man auf dem abschließenden Foto erkennt.
(© der Fotos by Thomas Sävert)
Hier noch eine Karte mit der Zugbahn des Tornados, der im Kempener Land westlich und nordwestlich von Tönisvorst erhebliche Schäden anrichtete. Zum Vergrößern bitte einfach klicken (ca. 280 KB). (Auszug aus NRW Top50 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen) Links unten kann man auch die Lichtung erkennen, in der sich der Tornado wahrscheinlich gebildet hat. Den weiteren Weg hat Matthias Pieper anhand von Gesprächen und der Schäden verfolgen können. Zu den Zahlen: 1: 20-30 qm eines Daches abgedeckt 2: Dachstuhl eingerissen, kleinere Bäume (Stamm-Ø ca. 7 - 10 cm) umgeknickt 3: Dachstuhl großflächig abgerissen, Gauben und Ziegel bis zu 150 m weggeweht 4: Wohn- und Stallgebäude schwer beschädigt, teilweise eingestürzt, Scheunendächer massiv zerstört, Reithalle abgedeckt und mehrere Bäume mit Wurzelballen fortgetragen, Pferdeanhänger über 300 Meter weiter transportiert und mitten in einem Maisfeld gelandet, Gesamtschaden allein auf diesem Hof etwa 1,1 Mio. Euro 6: großflächige Schäden an Treibhaus-Verglasung, ein Treibhaus komplett zusammengedrückt und Stahlkonstruktion zerstört, vorläufige Schätzung der Schäden: 1,5 Mio. Euro (Die Angaben zu den Punkten wurden zum Teil noch von Thomas Sävert nach eigener Recherche ergänzt)

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