Hurrikan-FAQ von
Thomas Sävert
G5) Warum treten tropische Wirbelstürme vor allem im Sommer und Herbst auf?

Wie bereits in Frage G1 beschrieben, liegt die Hauptaktivität tropischer Wirbelstürme im Sommer und Herbst: Juli bis Oktober auf der Nordhalbkugel und Dezember bis März auf der Südhalbkugel (es gibt aber Unterschiede je nach Seegebiet). Der Grund für den Höhepunkt im Sommer/Herbst liegt darin, dass zu dieser Jahreszeit alle günstigen Faktoren zusammenkommen: warmes Meerwasser (mindestens 26 Grad außer bei Stürmen, die aus aus außertropischen Tiefs mit höhenkalter Luft entstehen); eine tropische Luftmasse, in der sich leicht starke Konvektion (z.B. Gewitter) bilden kann; geringe vertikale Scherung (Windunterschiede mit der Höhe) in der Atmosphäre; eine enorme verfügbare Menge an großräumiger Drehbewegung (z.B. durch ein Monsuntief oder durch easterly waves).

Während man rein intuitiv erwarten würde, dass die Hauptaktivität tropischer Wirbelstürme gerade zu der Zeit mit der stärksten Sonneneinstrahlung (Ende Juni auf der Nordhalbkugel und Ende Dezember auf der Südhalbkugel) auftritt, so dauert es einige weitere Wochen, bis die Ozeane ihre höchsten Temperaturen aufweisen. Die Zirkulation in der tropischen Atmosphäre ist ebenfalls erst zu dieser Zeit am stärksten ausgeprägt und damit am günstigsten für die Bildung tropischer Wirbelstürme. Diese Zeitverzögerung der tropischen Ozeane und der tropischen Atmosphäre ähnelt der Tageserwärmung der Luft mit den höchsten Temperaturen am Nachmittag, während die stärkste Sonneneinstrahlung mit dem Sonnenhöchststand am Mittag erfolgt.

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