Tsunamikatastrophe Asien/Afrika 2004 von
Thomas Sävert
Erdbeben und Tsunami am 26. Dezember 2004

Mehr als 230.000 Tote am Indischen Ozean

Hier finden Sie eine umfangreiche Sammlung zu einer der schlimmsten Naturkatastrophen der Menschheitsgeschichte: Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein Seebeben der Stärke 9,1 auf der Richter-Skala den Meeresboden vor der indonesischen Insel Sumatra. Dabei ausgelöste Tsunamis haben ganze Küstenstreifen auf Sumatra (Indonesien), in Sri Lanka, Indien sowie zahlreichen weiteren Staaten Südasiens und Ostafrikas verwüstet und weit mehr als 230.000 Tote gefordert. Die genaue Opferzahl wird wohl nie feststehen. Spätere Untersuchungen lassen vermuten, dass das Erdbeben noch stärker war als bisher angenommen - mehr dazu weiter unten.

Dem extremen Beben vom 26. Dezember 2004 folgten zahlreiche Nachbeben sowie zwei weitere starke Seebeben weiter im Südosten der betroffenen Subduktionszone zwischen der australischen Platte und der Sundaplatte. Am 28. März 2005 ereignete sich ein Seebeben der Stärke 8,7 und am 10. April 2005 ein Beben der Stärke 6,8.


Quelle: Tsunami Archiv
10 Jahre nach der Katastrophe:
Die Welle, das Chaos und die Trauer (Tagesschau, 23.12.14)
Zehn Jahre nach Tsunami in Sri Lanka (Tagesschau, 24.12.14)
Zehn Jahre nach dem Tsunami: Als die Todeswelle kam (n-tv, 26.12.14)
Ein Tsunami-Überlebender erzählt (n-tv, 26.12.14)
Sri Lanka nach dem Tsunami 2004 (Tagesschau, 25.12.14)
Indien: Vom Fischer zum Spediteur (Tagesschau, 25.12.14)
Tsunami-Warnsystem in Südostasien - Nie wieder unvorbereitet (Tagesschau, 25.12.14)
Gedenken an Tsunami-Katastrophe (Tagesschau, 26.12.14)
Gedenken in Khao Lak - Momente des stillen Abschieds (Tagesschau, 26.12.14)
Bilder: Gedenken an Tsunami 2004 (Tagesschau, 26.12.14)
Multimedia-Dossier zum 10. Jahrestag: Der Tsunami und seine Folgen (Tagesschau, 26.12.14)
Tsunami-Überlebender erinnert sich (WDR, 26.12.14)
Coastal Recovery in Aceh Province, Sumatra (NASA, 27.12.14)

Meldungen und Seiten zur Katastrophe (deutsch):
Beben neu vermessen (n-tv, 21.05.05)
Die Todesflut (RTL)
Noch Wochen später bebte der gesamte Globus (Spiegel Online, 20.05.05)
Tsunami entsprach 100 Gigatonnen Bombe (Stern Online, 20.05.05)
Meldung bei Wikipedia
Die Flutkatastrophe in Asien bei Asienhaus.de
Zentrale Linkseite
German Tsunami Victims Response Group
Die Tsunami-Katastrophe (wissenschaft-online)
Die Todeswellen kamen gleich drei Mal (ORF, 10.06.05)
Weiterhin Tsunamigefahr (Heise Online, 17.03.05)
Die Weihnachtsflut kam nicht wirklich überraschend (Heise Online)
Tsunami am 26.12.2004 auf Phuket (Holger & Amalia Roth)
Verheerender Tsunami hatte historischen Vorläufer (Spiegel Online, 30.10.08)
Tsunami 'mega-rafts' of debris ship hundreds of animal species from Japan to US (ABC Australia, 29.09.17)

Meldungen zur Katastrophe (englisch): Meldung bei Wikipedia
Meldungen vom ReliefWeb
Asia Quake Disaster (BBC)
The Phuket Gazette Online
The Times of India
The Jakarta Post
The Australian

Wichtige Seiten für Angehörige: Auswärtiges Amt (Deutschland)
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Asienflut.de - Deutsche Informations- und Rechercheseite zur Flutkatastrophe
Die Flutkatastrophe in Südostasien bei Treffnach9.de
Informationen zu Khao Lak, Thailand
Tsunami auf Phuket von Holger und Amalia Roth

Zur Seuchengefahr: Aktuelle Infos des Robert Koch-Institutes
Infos für Helfer (Auswärtiges Amt)

Englischsprachige Links: Tsunami bei Wikipedia
Waveofdestruction.org
Forum for Khao Lak
OneThailand.com
Tsunami tragedy info & links (Eric Jexén)


Quelle: Tsunami Archiv
Links zu Bildern und Videos:
Unzählige Fotos und Videos wurden während und nach dem Tsunami aufgenommen.
Ein Mann sucht weiter (Financial Times)
Video aus Koh Lanta, Thailand (YouTube)

Weitere Links zu Bildern und Videos:
Wave of Destruction (2004 Indian Ocean Tsunami Archive)
Tsunami-Videos bei UnitedEmailSystems
Große Sammlung an Bildern und Videos
Asian Tsunami Videos.com
Phi Phi Island verwüstet



Vor und nach der Flut (Quelle: DigitalGlobe)
Einige Links mit Satellitenbildern:
Satellite Images of Tsunami Affected Areas (Waveofdestruction.org)
Satellitenbilder von Digitalglobe (Thomas Sävert)
Satellitenbilder Sri Lanka bei GlobalSecurity
Satellitenbilder beim DLR
Andaman-Inseln (MODIS-Galerie, NASA)
Nördliches Sumatra (MODIS-Galerie, NASA)
Nördliches Sumatra, vor dem Tsunami (MODIS-Galerie, NASA)


Das Hauptbeben (USGS)
Meldungen der Erdbebendienste:
Mit der Stärke 9,1 auf der Richter-Skala war das Beben am 26.12.2004 eines der stärksten, jemals registrierten Erdbeben weltweit.
Meldung des EMSC
Meldung des USGS
Informationen zum Sumatra Beben vom 26.12.2004 (GFZ Potsdam)
Meldung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Erdbeben bei Sumatra (Schweizerischer Erdbebendienst)

Weitere Analysen:
Great Indonesian Earthquake 2004 - John Seach
Analyse des Seebebens vom 26.12.04 (parautochthon.com)
How the Earthquake affected Earth (NASA, 10.01.05)

Links zum Tsunami:
Nach dem Beben breiteten sich die Wellen über den gesamten Indischen Ozean aus. Auch die ostafrikanischen Küsten waren betroffen, hier besonders Somalia und Kenia.

Bericht von Guy Carpenter (pdf-Datei)
2004 Indian Ocean tsunami bulletins
Indian Ocean Tsunami Animations
Geologen registrierten, Behörden versagten (Spiegel Online)

Mehr über Tsunamis hier.

Schweres Erdbeben vor Sumatra

Stärkstes Erdbeben weltweit seit 40 Jahren!

(Sonntag, 26.12.04) Ein gewaltiges Erdbeben vor Sumatra hat in der Nacht zum Sonntag mitteleuropäischer Zeit erhebliche Schäden auf der indonesischen Insel ausgelöst. Das Hauptbeben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 9,0 auf der Richter-Skala, gefolgt von zahlreichen, teils schweren Nachbeben. Das Epizentrum lag etwa 250 Kilometer südlich von Banda Aceh im Norden der indonesischen Insel Sumatra. Durch die Beben wurden meterhohe Flutwellen (= Tsunamis) ausgelöst, die vor allem an den Küsten von Sumatra, Sri Lanka, Indien und Thailand sowie auf den Malediven und in Malaysia zehntausende Tote forderten. Auch an der ostafrikanischen Küste kamen durch den Tsunami in Somalia, Kenia und Tansania mehrere Menschen ums Leben.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage der Epizentren der zahlreichen Beben vor der Insel Sumatra.

Erdbebenkarte
© by EMSC - Zum Vergrößern bitte klicken. Die Karte des EMSC zeigt ebenfalls die Lage des Epizentrums vor Sumatra.

Das Hauptbeben ereignete sich um 01:59 Uhr MEZ, entsprechend 06:59 Uhr Ortszeit. Mit der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala war es das viertstärkste Beben, das jemals weltweit registriert wurde. Gleichzeitig war es das stärkste Erdbeben weltweit seit 40 Jahren! Damals erschütterte am 28. März 1964 ein Erdstoß der Stärke 9,2 den Prince William Sound in Alaska.

Die bisher stärksten gemessenen Erdbeben weltweit seit 1900, Quelle: USGS, Stand März 2016:
Ort

Datum

Stärke

Koordinaten
Chile

22.05.1960

9,5

38.30S 73.05W
Prince William Sound, Alaska

28.03.1964

9,2

61.02N 147.65W
vor Nord-Sumatra, Indonesien

26.12.2004

9,1

3.30N 95.78E
vor Japan

11.03.2011

9,0

38.32N 142.37E
Kamtschatka

04.11.1952

9,0

52.76N 160.06E
vor Chile

27.02.2010

8,8

35.85S 72.72W
vor Ecuador

31.01.1906

8,8

1.0N 81.5W
Rat Islands, Alaska

04.02.1965

8,7

51.21N 178.50E
vor Nordsumatra, Indonesien

11.04.2012

8,6

2.35N 93.07E
vor Sumatra, Indonesien

28.03.2005

8,6

2.08N 97.01E
Andreanof Islands, Alaska

09.03.1957

8,6

51.56N 175.39W
Assam - Tibet

15.08.1950

8,6

28.5N 96.5E
vor Süd-Sumatra, Indonesien

12.09.2007

8,5

4.44S 101.37E
Kurilen

13.10.1963

8,5

44.9N 149.6E
Banda Sea, Indonesien

01.02.1938

8,5

5.05S 131.62E
Kamtschatka

03.02.1923

8,5

54.0N 161.0E
Chile, Argentinien

11.11.1922

8,5

28.55S 70.50W

Das flache Beben (nur 10 bis 20 Kilometer unter der Meeresoberfläche) ereignete sich westlich der Nordspitze Sumatras. In dieser Region befindet sich eine Spalte, die durch das Auseinanderdriften verschiedener Erdplatten ausgelöst wird. Vor der Westküste Nordsumatras bewegt sich die indische Platte mit rund 5 Zentimetern nach Nordosten, im Vergleich zur Burma-Platte. Eine erste Analyse der stärksten Nachbeben ergab, dass sich die Erschütterungen über rund 1.000 Kilometer der Plattengrenze erstrecken - vom Norden Sumatras bis zu den Andaman-Inseln.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums und die betreffenden Plattengrenzen.

Tsunami-Katastrophe immer schlimmer

Dutzende schwere Nachbeben erschüttern die Region

(Mittwoch, 29.12.04) Das Ausmaß der Flutkatastrophe durch die verheerenden Tsunamis in Südasien und Ostafrika wird immer schlimmer. Die Zahl der Toten liegt mittlerweile zwischen 80.000 und 100.000 oder auch darüber. Die meisten Opfer sind in Sri Lanka, Indien und Indonesien zu beklagen, weitere vor allem in Thailand, Malaysia, auf den Malediven und an der ostafrikanischen Küste. Millionen Menschen wurden obdachlos. Eine Animation der Wellen im Indischen Ozean finden Sie hier (Achtung: etwa 1.2 MB). Tsunamis wurden auch auf Cocos Island, auf den Seychellen, auf Mauritius und Reunion beobachtet. Die Wellen wirkten sich auch an den Westküsten Nord-, Mittel- und Südamerikas aus, wenn auch nicht mit den schlimmen Folgen wie am Indischen Ozean.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums und die betreffenden Plattengrenzen.

Das gewaltige Hauptbeben am 26. Dezember ereignete sich an der Grenze der indischen Platte und der Burma-Platte. Es wurde ausgelöst durch den über lange Zeit aufgebauten Druck, der beim Abtauchen der indischen Erdplatte unter die Burma-Platte entstand. Im Bereich des Erdbebenherdes bewegt sich die indische Platte relativ zur Burma-Platte mit etwa 6 Zentimeter pro Jahr in Richtung Nordosten.

Die Auswertungen der stärksten Nachbeben zeigt, dass als Folge des Bebens etwa 1.200 bis 1.300 Kilometer der Plattengrenze in Bewegung gerieten. Im Durchschnitt dürften die betroffenen Abschnitte um 15 bis 20 Meter versetzt worden sein. Es kann davon ausgegangen sein, dass der Meeresboden in diesem Bereich um etliche Meter angehoben wurde. Dadurch entstanden die verheerenden Tsunamis. In den kommenden Wochen und Monaten werden umfangreiche Untersuchungen zum Beben und zu seinen Folgen gestartet.

Ein Teil der Energie aus dem Indischen Ozean schwappte auch in den Pazifik, sodass auch hier Tsunamis ausgelöst wurden. Nach einer Meldung des pazifischen Warnzentrums vom Montagnachmittag (16:35 MEZ) wurden Wellen vermutlich um den australischen Kontinent herumgeführt und trafen erst am folgenden Tag auf die Küsten am Pazifik. Etwa zwei Tage lang konnten die Wellen in verschiedenen Regionen nahezu weltweit registriert werden.

Die Meeresspiegelschwankungen durch die Tsunamis am Pazifik, Quelle: Pacific Tsunami Warning Center (PTWC):
Höhe Ort Datum
50cm Callao Chile
19cm Iquique Chile
13cm Pago Pago Amerikanisch-Samoa
11cm Suva Fidschi
50cm Waitangi, Chatham Islands Neuseeland
65cm Jackson Bay Neuseeland
18cm Port Vila Vanuatu
06cm Hilo Hawaii, USA
22cm San Diego Kalifornien, USA
260cm Manzanillo Mexiko

Nach dem Hauptbeben mit der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala gab es zahlreiche Nachbeben. Allein in den ersten beiden Tagen wurden 40 Beben mit der Stärke 5 oder mehr registriert. Das stärkste Nachbeben ereignete sich nur drei Stunden nach dem Hauptbeben, es erreichte etwa die Stärke 7,5. Es gab aber keine Meldungen, dass eines der Nachbeben erneut einen Tsunami ausgelöst hat, anderslautende Meldungen erwiesen sich bislang als falsch und lösten mehrfach unnötige Panik in den Katastrophengebieten aus. Die Nachbeben werden noch lange Zeit anhalten, nehmen aber nach und nach in Stärke und Zahl ab. Dabei wird es manchmal stunden- und tagelang ruhig sein, während sich dann wieder teils schwere Nachbeben häufen. Vorhersagbar sind diese Erdstöße aber nicht.

Ein Zusammenhang zu einem ebenfalls sehr schweren Erdbeben der Stärke 8,1 südwestlich von Neuseeland nur drei Tage zurvor gibt es sehr wahrscheinlich nicht. Zwei so starke Erdstöße so kurz nacheinander sind sehr ungewöhnlich, aber sie ereigneten sich an verschiedenen Plattengrenzen und recht weit auseinander. Ob die beiden schweren Beben die Wahrscheinlichkeit für neue starke Beben an anderer Stelle verändert hat, ist derzeit nicht absehbar. Derzeit gibt es Spekulationen, dass die die Erdrotation durch das Beben geringfügig verändert hat, es dürfte sich aber um einen minimalen Effekt handeln.

Auch in der Vergangenheit gab es schon schwere Erdbeben in der Region, die zum Teil stark erdbebengefährdet ist. Dass stärkste Beben der vergangenen 100 Jahre ereignete sich im Bereich Sumatras im Jahre 2000 mit einer Stärke von 7,9. Noch stärkere Beben gab es im 18. und 19. Jahrhundert mit 8,4 im Jahre 1797, mit Stärke 8,5 im Jahre 1861 und mit 8,7 im Jahre 1833. Die Epizentren dieser drei Beben befanden sich südlich des aktuellen Bebens.

Frühere Erdbeben und Tsunamis
© by Tsunami Laboratory, Institute of Computational Mathematics and Mathematical Geophysics, Novosibirsk, Russland - Zum Vergrößern bitte klicken. Die Karte des Tsunami Laboratory zeigt die historischen Erdbeben in der betroffenen Region.

Einige bisherige größere Tsunamis in der Katastrophenregion, Quelle: Tsunami Laboratory, Institute of Computational Mathematics and Mathematical Geophysics, Novosibirsk, Russland:
Datum Bebenstärke Region Auswirkungen
10.02.1797 8,4 Zentraler Teil Westsumatras Das Beben war bei Padang und rund um den Äquator zu spüren. Padang wurde durch einen Tsunami überflutet, es gab mehr als 300 Tote
24.11.1833 8,7 Südküste Westsumatras Ein Tsunami überschwemmte die gesamte Küste im Süden Westsumatras, es gab zahlreiche Tote.
05.01.1843 7,2 Nias Island Das starke Erdbeben ereignete sich westlich von Zentralsumatra. Ein gewaltiger Tsunami überschwemmte von Südosten her die Küste von Nias Island, wo zahlreiche Menschen umkamen.
16.02.1861 8,5 Westküste Sumatras Das sehr schwere Erdbeben ereignete sich vor der Westküste Zentralsumatras. Hier starben mehrere tausend Menschen.
27.08.1883 Vulkan Indonesien Die Explosion des Vulkans Krakatau löste Tsunamis aus, bei denen etwa 36.000 Menschen ums Leben kamen.


Weit über 100.000 Tote

Indonesische Insel Sumatra am schlimmsten getroffen

(Donnerstag, 30.12.04) Nach dem gewaltigen Erdbeben und den anschließenden Flutwellen vom 26. Dezember 2004 werden inzwischen etwa 120.000 bis 130.000 Tote gezählt, davon die meisten auf der Insel Sumatra. Zehntausende Menschen werden noch vermisst, darunter tausende Ausländer. Auch das Ausmaß der Schäden an der afrikanischen Ostküste wird allmählich deutlich.


Vulkanausbruch durch das gewaltige Erdbeben

Vulkan auf den Andaman-Inseln ausgebrochen

(Donnerstag, 30.12.04) Der einzige aktive indische Vulkan der Andaman- und Nikobaren-Inseln ist nach dem gewaltigen Erdbeben unter dem Indischen Ozean ausgebrochen. Als die Eruption in der Nacht zum Dienstag begann, wurden die Bewohner von Barren Island in Sicherheit gebracht. Verletzte gab es nach den vorliegenden Meldungen nicht. Aus dem Krater soll Lava herausgeflossen sein, bewohnte Gebiete wurden aber nicht bedroht. Die Insel wird von einigen Touristenbooten angelaufen. Der Vulkan selbst ist als "Barren 1" bekannt, er befindet sich etwa 135 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port Blair und brach zuletzt im Jahre 1996 aus.

Nach Angaben des Geologischen Dienstes Indiens stellt der Vulkan nur eine geringe Gefahr für Mensch und Tier dar. Das Risiko ist so gering, da der Vulkan fast vollständig von Wasser umgeben ist. Die Andaman-Inseln werden seit dem extremen Beben am 26. Dezember fast pausenlos von Nachbeben erschüttert, die teilweise die Stärke 5 und gelegentlich sogar die Stärke 6 auf der Richter-Skala erreichen. In der Nähe von Barren Island liegt ein zweiter Vulkan mit dem Namen Narcondam, der lange Zeit als erloschen galt.


Zweiter Vulkanausbruch auf den Andaman-Inseln

Erloschen geglaubter Vulkan Narcondum ausgebrochen

(Montag, 03.01.05) Heute hat das VAAC in Darwin, Australien, bestätigt, dass der Vulkan Narcondum im Indischen Ozean ausgebrochen ist. Die Eruption wurde ausgelöst durch das extreme Erdbeben und zahlreiche Nachbeben, die seit dem 26. Dezember die Region getroffen haben. Der Vulkan galt zuvor als erloschen. Der Narcondum ist bereits der zweite Vulkan der Andaman-Inseln, der seit dem großen Beben ausgebrochen ist.

Narcondum
© by Smithsonian Institution - Der bewaldete Vulkan Narcondum befindet sich etwa 140 Kilometer nordnordöstlich von Barren Island. Beide Vulkane sind indische Inseln in der Andamansee und Teil eines vulkanischen Inselbogens, der sich von Sumatra bis nach Myanmar erstreckt. Die kleine, etwa 3 mal 4 Kilometer umfassende Insel liegt etwa 130 Kilometer östlich von Andaman Island, ist dicht bewachsen und weist drei Bergspitzen auf. Es gibt keinerlei Hinweise auf historische Vulkanausbrüche, auch wenn die Gipfelregion nur dünn bewachsen ist. Der Berg ist ab der Meeresoberfläche nur 710 Meter hoch, sein Fuß befindet sich aber weitere 1.000 Meter unter der Oberfläche.

Barren Island
© by Smithsonian Institution - Dieses Foto des Barren 1 zeigt eine Aschewolke, die sich im Jahre 1991 über Barren Island in den Himmel erstreckte. Damals brach der Vulkan nach mehr als 100 Jahren Ruhe wieder aus. Es war bis heute der einzige bekannte, aktive Vulkan der Inselkette zwischen Myanmar und Sumatra. Die drei Kilometer breite Insel weist einen 1,6 Kilometer breiten Krater auf.

Heute bestätigte Dr. John Seach vom geologischen Dienst der USA auch, dass es sich bei dem ersten ausgebrochenen Vulkan auf den Andaman-Inseln um Barren 1 handelt. Der Vulkan brach am Dienstag, den 28. Dezember, nur zwei Tage nach dem gewaltigen Erdbeben unter dem Indischen Ozean aus. Die Bewohner nahe Baratang auf der Middle Strait Island wurden in Sicherheit gebracht. Der Vulkan spuckt Lava und Gestein aus. Vorsichtshalber wurde das Gebiet bis einen halben Kilometer Entfernung zum Vulkan zum Sperrgebiet erklärt und es wurden Barrikaden errichtet. Barren 1 brach zuletzt im Jahre 1996 aus.

Barren 1 ist nur etwa 354 Meter hoch. Er befindet sich an dem einen Ende der Baratang Island, etwa 100 Kilometer von Port Blair entfernt, auf der anderen Seite leben die Menschen etwa 20 Kilometer vom Krater entfernt. Baratang Island ist ein beliebtes Urlaubsziel. Sie wird auch "Schmutzige Insel" genannt wegen der dunklen Asche. Das Meerwasser rund um den Vulkan ist normalerweise sehr warm. Manchmal tauchen Blasen auf und Glut reicht bis auf wenige Meter zur Oberfläche. Mit einem Ausbruch des Vulkans wurde schon im Jahr 2004 gerechnet.


Weit über 150.000 Tote befürchtet

Bisher keine neuen Tsunamis durch Nachbeben registriert

(Montag, 03.01.05) Die Zahl der Toten nach dem gewaltigen Erdbeben und den anschließenden Flutwellen vom 26. Dezember 2004 steigt immer weiter. Inzwischen wurden mehr als 140.000 Tote bestätigt, zahlreiche weitere Menschen werden noch vermisst. Die starken Nachbeben bis zur Stärke 6,5 auf der Richter-Skala im Bereich westlich Nordsumatras halten an, neue Tsunamis wurden aber bislang nicht registriert. Nach dem extremen Erdbeben sind auf den Andaman-Inseln bisher zwei Vulkane ausgebrochen. Mehr dazu weiter unten.


Europaweiter Trauertag am Mittwoch

UN befürchten mehr als 200.000 Tote durch Tsunami

(Mittwoch, 05.01.05) Am Mittwoch beging die Europäische Union in allen 25 Mitgliedsstaaten einen Trauertag. Um 12 Uhr mittags ruhte das öffentliche Leben für drei Minuten. Radio- und Fernsehsender unterbrachen das reguläre Programm, öffentliche Verkehrsmittel wurden teilweise angehalten. Getrauert wurde um die eigenen Landsleute, die im Urlaub umgekommen sind, und um die viel größere Anzahl Einheimischer, die bei der Seebebenkatastrophe am 26. Dezember starben. Nach UN-Angaben könnte die Zahl der Toten 200.000 übersteigen, da vor allem im Norden der indonesischen Insel Sumatra das Ausmaß der Verwüstungen noch immer nicht überschaubar ist. Weitere Menschen könnten durch Seuchen sterben, die nun in den betroffenen Regionen drohen. Damit gehört die Seebebenkatastrophe zu den schlimmsten Naturkatastrophen der Neuzeit. Mittlerweile wird bei Volcano News von John Seach berichtet, dass es derzeit keine vulkanische Aktivität auf den Andaman-Inseln geben soll.



Wieder schweres Nachbeben vor Sumatra

Epizentrum lag nur 60 Kilometer vor Banda Aceh

(Donnerstag, 06.01.05) In der Nacht zum Donnerstag erschütterte gegen 01:56 Uhr MEZ (07:56 Uhr Ortszeit) ein schweres Nachbeben den Meeresboden vor Nordsumatra. Das Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,2. Das Epizentrum lag etwa 60 Kilometer südwestlich von Banda Aceh im Norden der indonesischen Insel Sumatra, deren Küsten am 26. Dezember 2004 durch die Seebebenkatastrophe verwüstet wurden. Über neue Schäden durch das schwere Nachbeben ist derzeit nichts bekannt. Die Zahl der Toten liegt offiziellen Angaben zufolge derzeit bei 146.000, kann aber noch deutlich ansteigen.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums des aktuellen Bebens vor der Insel Sumatra.

Seit dem gewaltigen Hauptbeben vom 26. Dezember 2004 mit der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala gab es zahlreiche, teils starke Nachbeben. Insgesamt erreichten nach den Daten des USGS bisher 140 Nachbeben die Stärke 5,0 und mehr, davon 18 mit der Stärke 6,0 und mehr. Einige der Beben waren im Norden Sumatras und auf den Andaman-Inseln zu spüren, neue Schäden gab es aber kaum.


Unwetter auf Sri Lanka erwartet

Tropensturmvorwarnungen herausgegeben

(Samstag, 08.01.05) Nach der schweren Seebebenkatastrophe Ende Dezember bedroht nun auch noch ein entstehender Tropischer Sturm die schwer getroffene Insel Sri Lanka. Hier waren durch den Tsunami mehr als 30.000 Menschen umgekommen und Hunderttausende wurden obdachlos. Nun muss an diesem Wochenende mit teils heftigen Regenfällen gerechnet werden, die Lage für die Überlebenden dürfte sich damit erheblich verschlechtern.

Satellitenbild
© by India Meteorological Department - Das Satellitenbild vom späten Freitagabend zeigt den indischen Subkontinent und direkt südöstlich von Sri Lanka ein Wettersystem aus Schauern und Gewittern, die sich in den vergangenen Stunden immer weiter organisiert haben.

Satellitenbild
© by Department of Meteorology, Sri Lanka - Auch dieses Satellitenbild von 23 Uhr MEZ am Freitag zeigt das neue tropische Tief.

Zwei Wochen nach der Katastrophe

Zahl der Toten mittlerweile bei 160.000, neues starkes Nachbeben

(Sonntag, 09.01.05) Zwei Wochen nach der schweren Seebebenkatastrophe in Asien und Afrika hat sich die offizielle Zahl der Toten auf fast 160.000 erhöht. Viele tausend Menschen werden weiterhin vermisst, zahlreiche Leichen werden wohl nie gefunden werden. Unterdessen hat sich vor Sri Lanka das erwartete tropische Tief gebildet. Es könnte in den kommenden Tagen vor allem dem Süden und Osten der Insel heftige Regenfälle bringen. Am Sonntagabend erschütterte gegen 23:14 Uhr ein schweres Nachbeben den Norden der Insel Sumatra. Das Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,2.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums des aktuellen Bebens vor der Insel Sumatra. Das Epizentrum lag etwa 60 Kilometer südwestlich der Stadt Banda Aceh und nur etwa 25 Kilometer vor der Westküste der Insel. Der Erdstoß dürfte in weiten Teilen Nordsumatras zu spüren gewesen sein.

Erdbebenkarte
© by USGS - Diese Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die genaue Lage des Epizentrums unmittelbar vor der Küste Sumatras.

Dreht sich die Erde schneller durch das Erdbeben?

NASA-Wissenschaftler errechnen aber nur einen geringen Einfluss

(Dienstag, 11.01.05) Amerikanische Wissenschaftler an zwei Instituten der NASA haben ausgerechnet, dass das gewaltige Erdbeben am 26. Dezember die Erdrotation beeinflusst hat. Allerdings ist der Effekt nur minimal und bisher nur rechnerisch ermittelt worden. Belegende Messwerte gibt es derzeit nicht. Nach den Berechnungen wurde die Erde durch das Erdbeben runder, sodass sie geringfügig schneller rotiert und die Tage um wenige Millionstel Sekunden kürzer geworden sind.

Nach den Angaben der beiden Wissenschaftler Dr. Benjamin Fong Chao vom Goddard Space Flight Center und Dr. Richard Gross vom Jet Propulsion Laboratory haben alle Erdbeben geringe Auswirkungen auf die Erdrotation. Normalerweise ist der Effekt aber vernachlässigbar klein. Chao und Gross berechnen die Auswirkungen routinemäßig, dazu gehört auch die mögliche Verschiebung des Nordpols. Nach ihren Berechnungen verschob das Beben vom 26. Dezember den Nordpol um etwa 2,5 Zentimeter in Richtung Pazifik, genauer zum 145. östlichen Längengrad. Diese Bewegung wurde auch bei einigen früheren Erdbeben ermittelt.

Das Erdbeben hat geringfügig die Form der Erde verändert. Chao und Gross errechneten, dass die Abplattung der Erde an den Polen um ein Zehnmillionstel geringer, die Erde also ein wenig mehr kugelförmiger geworden ist. Auch hier zeigt sich ein bereits bei früheren Erdbeben ermittelter Trend. Wie bei einem Eiskunstläufer, der mit angelegten Armen schneller wird, dreht sich auch die rundere Erde etwas schneller und verkürzt damit den Tag um ca. 2,68 Mikrosekunden, also 2,68 millionstel Sekunden. Keiner dieser Effekte wurde bisher gemessen, sondern nur berechnet. Chao und Gross hoffen nun aber, mit Satellitendaten und Daten von Erdstationen die Veränderungen nachweisen zu können.

Mehr zum Thema und auch zu weiteren Berechnungen lesen Sie hier: Verschiebung der Erdachse an der Universität in Bern.

Tsunami-Frühwarnsystem aus Deutschland?

Deutsche Wissenschaftler bieten betroffenen Staaten Warnsystem an

(Donnerstag, 13.01.05) Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) arbeitet derzeit an einem Tsunami-Frühwarnsystem, das zunächst im Indischen Ozean zum Einsatz kommen und dann möglicherweise auch auf das Mittelmeer und den Atlantik übertragen werden soll. Dazu gehört die Installation von Messstationen, die Erschütterungen des Meeresbodens sowie Druckschwankungen im Wasser feststellen sollen. Die Daten werden zentral gesammelt und zusammen mit satelitengestützten Systemen verarbeitet. Über Internet und per sms können so die angeschlossenen Stellen sehr kurzfristig gewarnt werden. Bis zum Jahr 2006 wäre eine vorläufige Version denkbar, ein vollständiges System könnte spätestens in drei Jahren arbeiten.

Mehr dazu unter Seebeben - Deutsches Frühwarnsystem des Bundesministeriums für Forschung und Bildung

Am kommenden Dienstag beginnt in Kobe (Japan) die Fachtagung "World Conference on Disaster Reduction". Bis zum 22. Januar werden hier verschiedene Themen zu Naturkatastrophen erörtet, darunter auch die Tsunamikatastrophe am Indischen Ozean vom 26. Dezember 2004. Dazu treffen auch Experten der betroffenen Staaten sowie der Direktor des Pacific Tsunami Warning Centers ein. Nach Medienberichten wollen die USA und Japan übergangsweise auch die Anrainer des Indischen Ozeans mit Warnungen versorgen, bis ein eigenes Warnsystem installiert ist.

Etwa 220.000 Tote nach Tsunamikatastrophe

Allein aus Indonesien werden nun 166.000 Tote gemeldet

(Mittwoch, 19.01.05) Die Zahl der Toten nach der Tsunamikatastrophe vom 26. Dezember 2004 hat sich drastisch erhöht. Im Norden der indonesischen Insel Sumatra sind neue Meldungen aus abgelegenen Regionen eingetroffen, sodass die offizielle Zahl der Toten allein hier auf etwa 166.000 gestiegen ist. Damit hat sich die Gesamtzahl auf fast 220.000 erhöht. Noch immer werden vor allem in Indonesien, Thailand, Indien und auf Sri Lanka tausende Menschen vermisst. Es handelt sich um eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Menschheitsgeschichte.

Ungewöhnliche Erdbebenserie bei den Nikobaren

Häufung von starken Erdbeben beunruhigt Wissenschaftler

(Freitag, 28.01.05) Seit Mittwochabend mitteleurpäischer Zeit erschüttert eine ungewöhnliche Erdbebenserie die Inselgruppe der Nikobaren im nördlichen Indischen Ozean. Die Beben erreichten nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes Stärken zwischen 5 und 6. Die Epizentrum liegen meist etwa 75 Kilometer östlich von Misha auf der Inselgruppe, die am 26. Dezember 2004 von der Seebebenkatastrophe schwer getroffen wurde. Über neue Schäden durch diese Bebenserie ist nichts bekannt, die Erdstöße waren aber auf den Nikobaren und auf den Andaman-Insel zu spüren. Einige Wissenschaftler sind jetzt beunruhigt, da es sich einerseits um Nachbeben vom 26. Dezember handeln kann, andererseits aber auch Vorbeben eines neuen Ereignisses nicht ausgeschlossen werden können.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage der Epizentrums der zahlreichen Beben, weiter südwestlich und vor der Küste Sumatras sind bei Banda Aceh die Epizentren weiterer Nachbeben vom 26. Dezember zu erkennen.

Wieder schweres Nachbeben vor Nikobaren

Epizentrum lag 120 Kilometer vor den Inseln

(Montag, 24.01.05) In der Nacht zum Montag erschütterte gegen 04:16 Uhr MEZ (09:46 Uhr Ortszeit) ein schweres Nachbeben den Meeresboden vor der Inselgruppe der Nikobaren. Das Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,3. Das Epizentrum lag demnach etwa 120 Kilometer südwestlich von Misha auf der Inselgruppe, die am 26. Dezember 2004 von der Seebebenkatastrophe schwer getroffen wurde. Über neue Schäden durch das schwere Nachbeben ist nichts bekannt, das Beben war aber auf den Nikobaren und auf den Andaman-Insel. In einigen Küstenregionen Südostasiens brach unter der Bevölkerung durch die Nachricht vom Erdbebenvorübergehend Panik aus.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums des aktuellen Bebens vor der Inselgruppe.

Seit dem gewaltigen Hauptbeben vom 26. Dezember 2004 mit der Stärke 9,0 auf der Richter-Skala gab es zahlreiche, teils starke Nachbeben. Insgesamt erreichten nach den Daten des USGS bisher über 170 Nachbeben die Stärke 5,0 und mehr, davon 20 Beben mit der Stärke 6,0 und mehr. Einige der Erdstöße waren im Norden Sumatras sowie auf den Andaman-Inseln und den Nikobaren zu spüren, neue Schäden gab es aber kaum und erneute Tsunamis wurden nicht gemeldet.


Hauptbeben noch stärker als bisher gedacht?

US-Wissenschaftler ermittelt 9,3 auf der Richter-Skala

(Dienstag, 08.02.05) Nach neuesten Berechnungen war das extrem starke Erdbeben vom 26. Dezember 2004 noch stärker als bisher gedacht: Der amerikanische Geologe Seth Stein von der Northwestern University erklärt dies auf seiner Seite zum Erdbeben. Die auf den ersten Blick nur "geringfügige" Anhebung der Stärke bedeutet wegen der logarithmischen Erdbebenskala, dass der Erdstoß wahrscheinlich dreimal so stark war wie bislang angenommen. Beim amerikanischen Erdbebendienst USGS wird das Beben dagegen noch mit der Stärke 9,0 geführt. Mit 9,3 wäre es das zweitstärkste Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren. Stärker war nur das Beben in Chile am 22. Mai 1960, das die Stärke 9,5 erreichte.


Weitere Medienmeldungen

An Jahrestagen wurde an die Katastrophe erinnert

Ein Jahr nach der Katastrophe:
Gedenken an die Opfer (n-tv, 26.12.05)
Asien drohen neue Todeswellen (22.12.05)

Zwei Jahre nach der Katastrophe:
Gedenken an Tsunami 2004 (n-tv, 26.12.06)

Drei Jahre nach der Katastrophe:
Auch drei Jahre nach der Tsunamikatastrophe rund um den Indischen Ozean waren die Spuren nicht beseitigt, blieben die Erinnerungen an diesen Tag präsent. Das Leben in den betroffenen Staaten hat sich noch längst nicht überall normalisiert; viele Hilfsprojekte sind abgeschlossen, einige laufen aber weiter. Zahlreiche Touristen waren zum Jahrestag wieder in der Region, um Angehörigen und Freunden zu gedenken. Wie das schwere Beben vom 12. September 2007 vor Südsumatra zeigte, ist ein neues schweres Erdbeben mit einem Tsunami auf der Insel Sumatra und in den anderen Anrainerstaaten am Indischen Ozean jederzeit wieder möglich.
Zahlreiche TV-Sendungen - siehe TV-Tipps
230.000 Tsunami-Tote - Gedenken an Opfer (n-tv, 26.12.07)
Gedenken im Stillen (n-tv, 26.12.07)
Survivors Mark 3 Years Since Asian Tsunami (KNBC, 26.12.06)

Vier Jahre nach der Katastrophe:
Vier Jahre nach dem Beben und dem Tsunami waren allein in Thailand immer noch 455 Menschen als vermisst gemeldet, die meisten davon Einheimische, aber auch u.a. 60 Skandinavier.
Nearly 400 bodies of tsunami victims unidentified (People's Daily Online, 25.12.08)

Fünf Jahre nach der Katastrophe:
Dossier: Fünf Jahre nach dem Tsunami (Tagesschau)
Banda Aceh - fünf Jahre nach dem Tsunami (Tagesschau, 22.12.09)
Wiederaufbau nach dem Tsunami (Tagesschau, 25.12.09)

Sieben Jahre nach der Katastrophe:
Phuket gedenkt der Tsunami-Opfer (n-tv, 26.12.11)

Acht Jahre nach der Katastrophe:
Tsunami bleibt schmerzhaft (n-tv, 26.12.12)

Neun Jahre nach der Katastrophe:
Gebete für die Tsunami-Opfer (Tagesschau, 26.12.13)

10 Jahre nach der Katastrophe:
Die Welle, das Chaos und die Trauer (Tagesschau, 23.12.14)


zur Tsunamiseite von Thomas Sävert

zur Erdbebenseite von Thomas Sävert

zur Homepage von Thomas Sävert